Die liebe Moni hat dieses Jahr das erste Mal die Ehre, an unserem tollen Schrottwichteln teilnehmen zu dürfen. Und dann hat sie direkt mich erwischt, den Schrottwichtel-Muffel überhaupt. Und voll ins Schwarze getroffen. “Jaja, der David, Horrorspiele hasst er mehr als alles andere, muahaha.”
Bedacht wurde ich mit dem wundervollen »Dementium II«. Ob ich das überhaupt verstehen kann, ohne Dementium I zu kennen? Vielleicht lasse ich es lieber direkt, auch das Cover, auf dem ein Mann abgebildet ist, dem ein Arm aus dem Mund kommt, der wiederum sein Gesicht greift, weckt in mir keine Begeisterungsstürme.
Ich beiße die Zähne zusammen und starte dann doch das Spiel. Eine Viertelstunde kann ich mir ja mal geben, werde sowieso nicht weit kommen. Ich wache in einem Krankenhaus auf, eine nette Schwester sagt mir, ich habe gerade eine Gehirn-OP hinter mir, aber jetzt müsse ich auch mal in meine Zelle zurück, man brauche den Platz. Links und rechts von mir liegen andere Männer an Krankenhausbetten gefesselt, versuchen sich frei zu kämpfen. Ich selbst bin ruhig, während mich schwer bewaffnete Wachen, deren Gesichter hinter Helmen versteckt sind, zu meiner Zelle geleiten. Auf dem Weg blicke ich mich vorsichtig um, es gibt mehr Wachen als Insassen in dieser Anstalt, und die gehen nicht gerade glimpflich mit den Gefangenen/Kranken um. Zu mir sind sie komischerweise ganz nett. Ich werde in meine Zelle geschubst, wo schon ein namenloser Mitinsasse, ein dreckiges Klo und eine Postkarte auf mich warten.
“For god’s sake, get out before it’s too late” steht auf der Karte and then all hell breakes loose.
Die Wachen rennen alle in eine Richtung und plötzlich verändert sich die Welt um mich herum. Guillotinen statt Türen, überall ist Blut und aus dem Boden erscheinen eklige Monster, deren Brustkörbe riesige Mäuler sind. Äh… Hilfe? Nur bewaffnet mit einem improvisierten Gefängnismesser (“Shank” kann man glaube ich nicht übersetzen) versuche ich, gegen die Dinger anzukämpfen. Meine Unfähigkeit als PC-Spieler und die Tatsache, dass ich am Notebook spiele, erschwert das ganze extrem. Ich spiele noch ein wenig weiter, dann wechsle ich – aber das bleibt unter uns – zu einem Let’s Play von Markiplier, um zu schauen, wie das Spiel weitergeht, viel verändert sich da allerdings erstmal nicht.
»Dementium II« ist wohl ursprünglich für Nintendos DS erschienen, mir war gar nicht bewusst, dass es dafür Horror-FPS gab. Dafür sieht es tatsächlich sehr gut und “erwachsen” aus und auch der PC-Port verdient es eigentlich nicht, beim Schrottwichteln verschenkt zu werden. Es ist einfach so, dass ich keine Horrorspiele mag, das hat Moni sich gut gemerkt, als sie mich beschenkte, aber als “Schrott” kann ich »Dementium II« dennoch nicht betiteln. Das ganze Setting erinnerte mich ein wenig an »The Evil Within« und wenn man bedenkt, dass es ein paar Jahre älter ist… da habe ich schon viel schrottigere Spiele gesehen. Horrorfans könnten hier sogar ein paar Stunden richtig Spaß mit haben, behaupte ich mal.
Also, vielen Dank, liebe Moni, für diese Perle des Horror-Genres. Aber das nächste Jahr möchte ich dann doch wieder was witziges und richtig schlechtes, einen Kiosk-Simulator oder irgendwas mit Einhörnern oder so. (Unser diesjähriges Schrottwichteln ist ganz schön horror-lastig.)