Review: Wells 0

Not all’s well that’s named Wells

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Not all’s well that’s named Wells

Es gibt sicherlich größere 2D-Plattformer-Fans als mich, trotzdem spiele ich sie gerne mal ab und zu. »Wells «ist allerdings kein guter Vertreter, und das hat mehrere Gründe.

Da wäre zunächst das wohl furchtbarste Sounddesign, das ich seit Jahren in einem Spiel gehört habe. Die Geräusche, die Spielfigur und Gegner abgeben, wenn sie springen, getroffen werden oder sterben, sind geradezu peinlich. Die Sounds von Waffen, Fahrzeugen oder Roboter-Gegner sind unglaublich „flach“, sie lassen jegliche Wucht vermissen. Der Soundtrack ist aufgrund viel zu kurzer Musikstücke in Dauerschleife nervtötend. Das alles fügt sich zu einem grausamen Ganzen zusammen, das zu guter Letzt mit völlig unverständlichem Englisch in den Zwischensequenzen garniert wird.

Die Grafik des Spiels ist mittelmäßig und sorgt häufig aufgrund seiner Farbarmut dafür, dass Charakter und Hintergrund nicht voneinander unterscheidbar sind. An manchen Stellen ist die eigene Figur nicht durchgängig sichtbar, etwa wenn man durch einen Zug läuft und die Spielfigur nur durch die Fenster erkennen kann – an sich eine tolle Idee, die in der Realität jedoch vor allem zu Frust führt. Das macht das gesamte Spiel unglaublich schlecht lesbar, oft kann man nur erahnen was wo zu tun ist. Dass man hier auf die Kisten springen muss, um weiter zu kommen, lässt sich nur durch Raten und Ausprobieren herausfinden:

Trigger Happy

Um die Gegner zu bezwingen, stehen 5 unterschiedliche Schusswaffen zur Verfügung, die man in den ersten paar Levels des Spiels einsammelt. Da jede Waffe unbegrenzt Munition zur Verfügung hat und sich nach ein paar Sekunden immer wieder auflädt, entsteht niemals Munitionsknappheit. Wells ist dadurch viel zu leicht, seine Schwierigkeit bezieht das Spiel nur dadurch, dass manche Gegner Bulletsponges sind, unterschiedliche Kombinationen aus Waffen zum Erledigen benötigen oder man erraten muss, wo ihre Schwachstelle ist.

Die Lösung des Ganzen lautet Dauerfeuer mit gelegentlichem Waffenwechsel. Und den Waffenwechsel vollzieht man besten über die Nummerntasten, denn über das Mausrad dauert er seltsam lang. Ohnehin ist die Steuerung sehr schwammig, an einigen Stellen gar kurios: Motorräder steuern sich wie Raumschiffe in einem vertikal scrollenden Shooter, Hebel lassen sich nur umlegen, wenn man die Schießen-Taste 3x betätigt.

Alles in allem ist bei »Wells «früh die Luft raus, Repetition und Dauergeballer machen sich breit. Daneben nerven die furchtbare Soundkulisse, die ungenaue Steuerung sowie die schlechte Lesbarkeit des Spiels. Sollte mal ein unglaublich langweiliger Feiertag ins Haus stehen, kann man sicherlich »Wells «spielen. In allen anderen Fällen rate ich von den 10€ Investition ab oder empfehle wenigstens vorher in die Demo reinzuspielen.

Transparenz-Hinweis: »Wells «wurde uns von den Tower Up Studios per Steam-Key kostenlos zur Verfügung gestellt.

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Dominik mag Storyspiele und Shooter und findet die meisten Open World- und Grinding-Mechaniken ganz furchtbar.

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