Zockwork Orange

Review: The Misadventures of P.B. Winterbottom

The Misadventures of P.B. Winterbottom ist das erste Game der Entwickler mit dem coolen Namen (und mindestens genau so genialen Logo) The Odd Gentlemen. Der Held des Spiels ist mindestens ebenso odd, wenn auch weniger Gentleman, schließlich handelt es sich um einen gemeinen Kuchendieb. Ziel ist es in jedem Level also, die Kuchen einzusammeln, damit Winterbottom sich den Wanst vollschlagen kann. Doch das ist gar nicht so leicht, denn die Kuchen sind oft für den kleinen Mann mit Hut überhaupt nicht erreichbar. Zum Glück folgte Winterbottom einem großen Kuchen durch ein mysteriöses Portal und kann nun die Zeit manipulieren.

Time bending fun in a silent film world

Passend zu der Stummfilm-Optik kann man den Kuchendieb in jeder Situation auf Zelluloid bannen und das Aufgezeichnete in einer Schleife abspielen lassen. Man kann also von einem Klon einen Schalter auslösen lassen, um selbst an den Kuchen zu kommen. Hört sich leicht an, verursacht aber später einige Kopfschmerzen, denn die Herausforderungen ändern sich von Level zu Level. Mal ist das Gebäck nach einem Tritt auf einen Schalter nur kurz zu sehen und muss schnell aufgesammelt werden, in einer anderen Welt ist das Naschwerk nummeriert und erscheint immer nur dann (ebenfalls für kurze Zeit), wenn das vorherige aufgesammelt wurde, hier zählt also die Reihenfolge. Später gibt es noch Level, in denen sich Winterbottom zeitlich begrenzt nur in bestimmten Portalen klonen kann, ein anderes Mal sind die Klone böse und eine Berührung mit ihnen fatal. Bei 10-20 bösen Klonen auf dem Screen kann das ganz schön knifflig sein. Die gereimten Zwischentexte und Hinweise unter den Leveln helfen oft leider gar nicht bei den Rätseln.


Die Anzahl der Herausforderungen ist leider stark begrenzt und wenn einem direkt die Lösung einfiele, könnte man The Misadventures of P.B. Winterbottom in maximal zwei Stunden durchspielen, die Bonus-Challenges (Time-Challenge, was ich generell überhaupt nicht mag und Challenges mit Klon-Obergrenze) mal außen vor gelassen. Fast überall werden Vergleiche zu Braid und Portal gezogen, ersterem stimme ich voll und ganz zu, Portal passt nur bedingt, obwohl die Rätsel sicherlich gleich anspruchsvoll sein können.

The Misadventures of P.B. Winterbottom ist ein nettes Puzzlespiel für zwischendurch, für Menschen mit wenig Geduld vielleicht manchmal zu knifflig. Manchmal wollen die Klone nicht so richtig und verhalten sich anders als geplant, was an wenigen Stellen zum Scheitern führen kann. Die schöne Musik und die hübsche Grafik sorgen aber dafür, dass nie wirklich Frust aufkommt, selbst wenn man mehrere Versuche braucht.

The Misadventures of P.B. Winterbottom ist auf Xbox Live für 800 Points erhältlich.
Website zum Spiel.

Die mobile Version verlassen