Review: Portal 2 11

Review: Portal 2 11

This was a triumph
I’m making a note here
Huge success

GLaDOS – Portal 1

Mehr muss man über Teil 1, den Überraschungshit schlechthin der letzten Jahre, wohl nicht sagen. Ehrensache für Valve, dass sie ihrem Kultspiel einen zweiten Teil verpassen.

Wir alle kennen Valve und wir alle wissen, dass die Spiele immer großartig sind, so lang sie denn auch mal veröffentlicht werden (Episode 3, anyone?). PORTAL 2 sollte also ein absoluter No-Brainer für Jeden sein, der zumindest ein bisschen auf intelligentes und innovatives Design steht.

Als kurze Anmerkung: Ich habe PORTAL 2 bis dato nur im Singleplayer gespielt und alles was ich hier sage, bezieht sich allein auf diesen. Die Geschichte beginnt damit, dass ihr in einer Art Hotelzimmer aufwacht und feststellen müsst, dass ihr scheinbar das letzte überlebende Testsubjekt von Aperture Science seid. Der freundliche aber etwas nervige und chaotische Wheatley, eine KI, welche die Testsubjekte betreuen soll, hat sich aber zum Ziel gesetzt, euch aus dem Test-Gelände zu befreien. Long Story short: Das geht natürlich schief und ihr erweckt GLaDOS wieder zum Leben, womit das Drama seinen Lauf nimmt und ihr euch wieder durch zahlreiche Rätsel kämpfen müsst.

Repulsion- und Propulsion-Gel, Excursion Funnels, Aerial Faith Plates, Light Bridge und der Weighted Pivot Cube sorgen für frischen Wind in den Rätseln, die durch die Bank hervorragend gestaltet sind. Es gibt zwar sehr viel mehr Rätsel als im ersten Teil, aber ich hatte nie das Gefühl irgendwo hängen zu bleiben, weil ich nicht mehr weiter wusste, da hier auf eine durchgehend intuitive Lösung der Rätsel geachtet wurde. Der Spielfluss ist einfach enorm hoch und es macht wirklich Spaß die Rätsel zu lösen. An dieser Stelle gibt es einfach gar nichts zu meckern. Hut ab, Valve!

Zu meckern habe ich aber über die Tatsache, dass ungefähr ein Drittel des Spieles aus Rumgelaufe besteht, während sich die Geschichte stellenweise sehr umständlich weiterentwickelt. Spätestens, wenn es um die Geschichte von Aperture Science geht, kann es leicht nerven, dass man nur von A nach B zu rennen hat. Das ging am Ende so weit, dass ich das Gefühl hatte, dass hier einfach nur versucht wurde die Spielzeit künstlich zu verlängern, auch wenn es stellenweise sehr witzig wird. Hier jammere ich natürlich auf hohem Niveau, aber ein bisschen kürzere Laufpassagen wären dennoch fein gewesen.

Ein Markenzeichen von Portal war die sehr süße Darstellung der Spielwelt. Das gelingt Valve auch dieses mal wieder, wenn auch leider der arme Companion Cube etwas zu kurz kommt. Es gibt insgesamt sehr viel zu entdecken, seien es Plakate, Graffitis oder einfach nur witzige Vorkommnisse. Das Verhältnis zwischen GLaDOS, Wheatley und dem Protagonisten hätte aber interessanter gestaltet werden können und bleibt recht oberflächlich. Für ein Spiel, das sehr viel Wert auf die Entwicklung der Umgebung legt, ist die “Charakter-Entwicklung” einfach nicht tiefgehend genug. Im ersten Teil war dies noch einfacher zu lösen, aber ein bisschen mehr hätte ich schon erwartet.

Ach ja, Technik: Einwandfrei, auch wenn die Source-Engine inzwischen etwas in die Tage gekommen ist. Für das Spiel holt sie aber Einiges raus, was man bei einer mehr als 6 Jahre alten Engine nicht für selbstverständlich nehmen darf. Aber Technik interessiert ja eh keinen, weswegen ich diesen Part einfach mal nicht weiter kommentiere.

Portal 2 (PC/Xbox 360/PS3)
Entwickler: Valve
Publisher: Valve
Erscheinungsdatum: bereits erschienen
USK-Einstufung: ab 12 Jahren freigegeben

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Ist PORTAL 2 besser als sein Vorgänger? Ein eindeutiges und klares Jein! PORTAL 2 hat ein großes Manko: Der Underdog-Sympathie-Bonus, welcher noch dem ersten Teil gerechtfertigt entgegengebracht wurde, zündet im zweiten Teil einfach nicht mehr. Es mangelt an wirklich innovativen Ideen, sowohl in Sachen Rätsel als auch Charakterentwicklung. Dafür sind die Rätsel deutlich besser und intuitiver als noch im Vorgänger. Über die Spielzeit lässt sich streiten: In den ca. 8-9h wurde ich sehr gut unterhalten, für einen Vollpreis-Titel bekommt man aber zu sehr das Gefühl einfach ein Add-on erhalten zu haben. Eine uneingeschränkte Kaufempfehlung würde ich bei einem Preis von 30-40€ aussprechen. PORTAL 2 ist ein wirklich sehr gutes Spiel, wenn auch nicht mehr die Überraschung, die uns Teil 1 noch geliefert hat!

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Frederik Wagner (Redaktion) Job: Student im Master of Education für Geschichte und Englisch Auf ZwO Experte für: PC-Spiele aller Art, hauptsächlich aber Sachen aus den Bereichen RPG und Strategie, bevorzugt rundenstrategisch. Die herumstehende Xbox erweitert das Spektrum um reine Konsolentitel. Hier holt sich Freddi Gaming-News: PCGamer.com Mail: fw [at] zockworkorange [dot] com Twitter: Fredelsloh XBLA: - PSN: - Steam: Fredelsloh Erstes Game: Prince of Persia Liebste Games: Baldur’s Gate II, Planescape Torment, Arcanum, Civilization II, Europa Universalis 3 Liebste Persönlichkeit der Branche: Warren Spector Liebste Game-Figur: Minsk und Boo

11 Comments

  1. das klingt genauso wie ich es erwartet habe. nun gut, dann werd ich wohl diesen samstag los stiefeln und mir portal 2 doch noch diesen monat besorgen. was ich vom koop gesehen habe, gefällt mir auch schon sehr gut, ich bleibe gespannt.

  2. Hab mir das Spiel geholt und bin begeistert. Optisch habe ich nicht so viel erwartet, halt Source Engine Niveau, aber halt was vom Gameplay. Und das ist ja drin ;)

    Wie ist der Co-Op? Konnte das bisher noch nicht ausprobieren :(

  3. “Es mangelt an wirklich innovativen Ideen, sowohl in Sachen Rätsel als auch Charakterentwicklung.”

    Moment, warte warte warte, haben wir verschiedene Spiele gespielt oder hast du nur die ersten zehn Minuten gesehen oder verstehen wir einfach nur Innovation verschieden? Dass die Rätsel keine innovativen Ideen haben sollen ist für mich nicht nachvollziehbar. Die Lichtbrücken, die Antigrav-Dingsbumse und das Gel-Zeug, mit Einschränkungen, weil nicht unbedingt neu, auch die Jumppads und Laser, fand ich extrem spannend und habe ich so in noch keinem Spiel gesehen, besonders, wenn diese Elemte untereinander und mit den “alten” Portalen kombiniert werden müssen.

  4. Oh Gott… zweimal Pascal? Wer soll denn da noch durchsteigen? ;)

    @Pascal1: Ich schrieb ja im Artikel, dass ich noch nicht in der Lage war, den Co-Op zu testen und daran hat sich bis heute noch nichts geändert. Vielleicht kann mir hier jemand helfen?

    @Pascal2 (a.k.a. Friedenspanzer): Du schreibst ja selbst “mit Einschränkungen, weil nicht unbedingt neu”. Diese Sachen sind zwar schon bereichernd und gute Ergänzung, aber sie ändern nichts an dem Spielprinzip “Setze Portale und komm mit der Umgebung ans Ziel”. Ich hätte mir da an manchen Stellen einfach einen gewissen Turn, vielleicht sogar eine Veränderung der Portal-Gun gewünscht. Abgesehen davon spreche ich von “wirklichen innovativen Ideen”, womit ich dem ja nicht grundsätzlich Innovation abspreche, sondern nur bedauere, dass kein 100% neues Spielprinzip umgesetzt wurde. Portal 1 hingegen war einfach als Spielkonzept an sich innovativ.

    Ich jammere auf hohem Niveau, das gestehe ich gerne ein (Mache ich ja auch im Artikel), aber wenn ich etwas schade finde, dann merke ich das auch an.

  5. Also bei einem Spiel, das eine Fortsetzung ist und sein Konzept im Namen trägt wäre so etwas schon sehr gewagt.

    Oder, mit weniger Zynismus: Wenn eine 2 hintendran steht erwarte ich kein revolutionär geändertes Spielprinzip, da ist es dann eine großartige Innovation, wenn das bekannte Spielprinzip

  6. Nichtsdestotrotz darf ich das doch für mich persönlich anmerken, oder? Zumal gerade Portal 1 für einen fast schon revolutionären Bruch mit bekannten Prinzipien steht, finde ich es mehr als legitim, darauf hinzuweisen, dass Portal 2 das eben nicht ist.

  7. Orr, jetzt ist der durchgepurzelt, verdammt. Gleich nochmal, löscht von mir aus den dummen ;)

    Also bei einem Spiel, das eine Fortsetzung ist und sein Konzept im Namen trägt wäre so etwas schon sehr gewagt.

    Oder, mit weniger Zynismus: Wenn eine 2 hintendran steht erwarte ich kein revolutionär geändertes Spielprinzip, da ist es dann eine großartige Innovation, wenn das bekannte Spielprinzip auf neue, unbekannte Arten geändert wird, im Rahmen der Möglichkeiten.

    Allertollstes Beispiel Final Fantasy: Kaum ein Spiel ist wie das andere, die Charakterentwicklung hat sich vom Klassensystem des ersten Teils über die Draws und GFs im achten Teil bis zu den Paradigmen ständig verändert, ohne jemals kein mehr-oder-weniger-rundenbasiertes Rollenspiel mehr zu sein.

  8. Nichts da! Das lassen wir auf der Seite, damit wir immer mit dem Finger auf dich zeigen und “Haha!” rufen können! ;)

    Du magst Recht haben, aber hier tritt anscheinend der Fall auf, dass wir einfach unterschiedliche Vorstellungen von Innovationen haben. Aber ich will auch noch betonen, dass ich ja nicht schrieb, dass Portal 2 über keinerlei Innovation verfügt, sondern nur anmerkte, dass es nicht der Innovationshammer eines Portal 1 ist. Diese Definitionsdiskussion bewegt sich jetzt aber auf kleinster Ebene, wahrscheinlich liest abgesehen von uns eh keiner mehr mit ;)

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