Ustwo, die Entwickler hinter »Monument Valley«, beschreiben ihr Spiel mit “a mobile game unlike any other. Inspired by the work of M.C. Escher, Japanese woodblock prints and architecture from around the world, we set out to create an interactive experience in which every screen is a piece of art worth hanging on a wall.” und eigentlich braucht man dem nicht mehr viel hinzuzufügen. Kennt ihr diese Spiele, die einfach schön sind? Man kann es nur schwer erklären, die Mischung stimmt einfach – »Monument Valley« ist so ein Spiel. Man startet es und ist vom ersten Moment an verzaubert und möchte am liebsten von jeder Szene einen Screenshot machen. Doch kurz einen Schritt zurück: Worum geht es in »Monument Valley« überhaupt?
My work is a game, a very serious game. – M.C. Escher
In einer von Escher inspirierten, physikalisch unmöglichen Welt muss eine stumme Prinzessin durch die Welt reisen, auf der Suche nach Vergebung. Warum und für was? Das bleibt offen und auch sonst möchte »Monument Valley« eher mysteriös bleiben; die Story ist hier nur unwichtiges Beiwerk.
Diese Welt kann entgegen jeder physikalischen Logik verändert werden, um der Prinzessin den Weg zu einer Tür und an den “Gegnern” vorbei zu ebnen. Jede der zehn Welten ist dabei ein eigenes kleines Kunstwerk, das man am liebsten minutenlang, in Verbindung mit der atmosphärischen Musik, genießen möchte, bevor man die Prinzessin intuitiv und meist ohne viel Mühe an ihr Ziel geleitet.
Die Prinzessin muss auf Schalter treten, manchmal an der Decke laufen, ihre Wege gut timen, um nicht mit Krähenmenschen – den vermeintlich bösen Gegenspielern – zusammenzuprallen und mit Hilfe des Spielers die Gravitation zu ihren Gunsten ändern oder die Spielwelt drehen, kippen oder durch Hebel einzelne Teile verstellen, um neue, in einer echten Welt unmögliche, Wege zu öffnen. Dabei bekommt der Spieler zehn unterschiedliche Welten geboten, die spielerisch kaum eine Herausforderung bieten, aber unendlich schön anzusehen sind. Die Rätsel sind meist sehr leicht und eine Steigerung im Schwierigkeitsgrad ist kaum vorhanden. Und besonders lang ist »Monument Valley« auch nicht, dennoch lohnt sich der Ausflug ins Tal der Monumente. Selten verschwimmt die Grenze zwischen Kunst und Spiel so, wie sie es hier tut und man möchte kaum Screenshots zeigen, um niemandem das Vergnügen zu nehmen, die Welt selbst zu erleben. (Tatsächlich kommt »Monument Valley« aber mit einer eigenen Screenshot- und Sharing-Funktion, mit deren Hilfe man bestimmte Szenen mit einem, an niemand spezielles gerichteten, “wish you were here” auf Twitter oder Facebook teilen kann.)
Freunden von FEZ, Journey oder Sword and Sworcery wird »Monument Valley« gefallen, aber auch sonst sollte jeder, der über ein iOS-Gerät verfügt (vorzugsweise iPad), »Monument Valley« spielen. Für €3,59 bekommt man hier ein kleines Kunstwerk und für mich das schönste, was ich bisher auf dem iPad gespielt habe.