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Meine ersten Schritte als Bürgermeister in Animal Crossing: New Leaf

Während ein Großteil der Spielegemeinde vermutlich gerade versucht ein kleines Mädchen sicher durch Bostons zerstörte Vororte und Wälder zu eskortierten, habe ich mich für Urlaub auf dem Land entschieden. Weg von infizierten Mutanten, Plünderern und dunklen Hotelkellern. In ein Dorf wo die Uhren zwar gleich, aber doch irgendwie anders ticken und die einzige Gefahr darin besteht, bei der täglichen Arbeit von einem wütenden Schwarm Bienen gestochen zu werden. Das Verrückte: Man hat mich einfach mal zum Bürgermeister ernannt und nun darf ich mich hier frei austoben. Willkommen in der Welt von »Animal Crossing: New Leaf« für den 3DS!

Es ist mein erster Teil aus dieser Reihe und ich muss zugeben, dass es ein Blindkauf war, den ich bisher aber überhaupt nicht bereue. Ihr dürft dieses Review bitte als fortlaufende Reihe verstehen, da ich zunächst nur meinen Ersteindruck schildern werde. Es wäre schwierig einen großen Einzelartikel zu schreiben, denn was Animal Crossing besonders macht, ist das Fehlen einer Storyline, eines Ziels oder Endes.

Aller Anfang ist schwer

Mein Charakter – der Einfachheit Villager genannt – ist ein junger Bursche, der von Zuhause auszieht, um die Welt zu erkunden. In der neuen Heimat, einem Dorf voller Tiere, wird er jedoch für den neuen Bürgermeister gehalten und ehe er protestieren kann, muss er sich seiner neuen Berufung fügen. Während ich im Intro nur meinen Namen und den Namen des Dorfes auswählen darf beginnt mit dieser „Vereidigung“ das eigentliche Spiel. Ab dann bin ich auf mich allein gestellt, einen richtigen roten Faden gibt es nicht. Bevor ich aber so richtig damit loslegen darf, mein Dorf und die Umgebung zu gestalten und zu erkunden, müssen einige Vorbereitungen getroffen werden. Zunächst erwerbe ich ein Haus, besser gesagt ein Grundstück, auf dem mein Haus über Nacht gebaut werden soll. Das Spiel verläuft nämlich in Echtzeit und so sind gewisse Ereignisse, Häuser und Gegebenheiten auch nur zu manchen Tageszeiten verfügbar bzw. geöffnet. Da ich mitten in der Nacht anfing, konnte ich noch gar nicht allzu viel machen, weil Shops geschlossen und meine Mitbürger am pofen waren. Aber keine Sorge, schreitet man voran, soll es möglich sein Gesetze zu erlassen, die Öffnungs- und Schlafenszeiten verändern.
So weit bin ich allerdings noch nicht, also habe ich mir vor erst angewöhnt, ab und an den 3DS aufzuklappen und hier und da eine Aufgabe oder ein Ereignis mitzunehmen. Tatsächlich ist Animal Crossing das perfekte Spiel für zwischendurch und manche Sachen lassen sich wunderbar in den Tagesablauf integrieren, wenn man denn bereit dazu ist dies zu tun. Käffchen? Klar und dabei dann eben die Blumen bewässern oder den Mitbürgern einen Gefallen tun! Diese kleinen Aufgaben helfen nämlich, die Zulassung zu bekommen, die man benötigt um dann größere Projekte umzusetzen.

Neue Tiere, Shops und Gebiete

Mit der Zeit wächst das Dorf und neue Tiere schlagen ihre Zelte auf. Die Interaktion mit den Mitbürgern macht einen großen Teil des Spiels aus, denn abseits der kleinen Aufgaben, leitet sich eine Menge Spaß aus den teils absurden oder albernen Charakteren ab.
Über die Zeit eröffnen neue Shops oder ich kann selbst Bauprojekte an den Start bringen, doch zu meinen Pflichten als Bürgermeister gehört neben der Heimatpflege – welch archaisches Wort – auch meine Mitbürger bei Laune zu halten. Jedes Dorf hat beispielsweise seine eigene Frucht, die auf den örtlichen Bäumen wächst. Lüstet es einem der Tiere jedoch nach einer etwas exotischerem Gaumenschmaus, muss ich auf Reisen gehen. Per Bahnhof kann ich mich mit anderen Spielern vernetzen, sie zu mir einladen, oder ihre Dörfer erkunden.
Der einfachste Weg, falls man nicht genug 3DS Freunde mit dem Spiel hat, ist z.B. seinen Freundschaftscode im entsprechenden Reddit-Sub zu teilen. Entnehme ich das den diversen Berichten im Netz richtig, gibt es aber auch später eine Insel, auf der man wildfremde Mitspieler treffen und sich mit ihnen vernetzen kann. Da man für die Reise zu der Insel wohl ein Boot oder Schwimmflossen braucht, kann ich dazu noch nicht viel sagen. Wird natürlich nachgeholt, sobald ich weiter bin.

Sammeln, sammeln, sammeln!

Neben exotischen Früchten, kann man in befreundeten Dörfern sicherlich auch rare Gegenstände wie Möbel, Klamotten oder Dekoelemente finden, welche die eigenen Shops vielleicht gerade nicht anbieten. Das Sammeln bildet einen Kernaspekt von Animal Crossing:New Leaf. Neben den erwähnten Verschönerungen für Haus und Körper, von denen es eine ganze Menge gibt und sogar eigene erstellt werden dürfen, gibt es noch einige andere Items zu entdecken. Fische, Insekten oder auch Dinosaurierknochen, kann ich beispielsweise dem örtlichen Museum spenden und eine schmucke Ausstellung aufbauen. Manche Gegenstände gibt es nur zu gewissen Ereignissen, die oft mit unserem realweltlichen Kalender verknüpft sind. Spezielle Easter Eggs sind gut versteckt oder können per QR-Code ins Spiel importiert werden.

Der Ersteindruck:

»Animal Crossing:New Leaf« lässt wohl als eine Art üppiges Tamagotchi bezeichnen, das durch seine vielen niedlichen Elemente, witzigen NPCs und durch das Anheizen der Sammelwut, ganz schnell ein fester Bestandteil des Tagesablaufs werden kann, dessen ganzer Umfang sich wohl erst über Tage, Wochen, vielleicht sogar Monate erschließen lässt. Trotz der teils wirklich banalen Aufgaben, auf die ich in Wirklichkeit vermutlich keine Lust hätte, fasziniert es mich dabei zuzuschauen, wie meine kleine heile Dorfwelt wächst und gedeiht und ich bin mehr als neugierig was für Geheimnisse und Events die Entwickler noch eingebaut haben. Sobald ich mehr entdeckt habe, werde ich euch auch mehr Screenshots aus meinem eigenen Dorf präsentieren.

Bis dahin verbleibe ich
mit freundlichen Grüßen

Bürgermeister Daniel

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