Das Jahr 2013 war ziemlich durchwachsen und wird hoffentlich schnell vergessen. Zu viele persönliche Enttäuschungen und zu wenig Fortschritt. Auch spieletechnisch wurde ich nicht vom Hocker gehauen, auch wenn es ein paar Titel gab, die mich durchaus für lange Zeit gefesselt haben. Dennoch habe ich insgesamt sehr lange schon nicht mehr so wenig gespielt wie dieses Jahr, was aber auch an einem Mangel an Zeit lag. Dennoch bilde ich mir ein, meine Meinung zum Besten geben zu können. So macht man das als Blogger nun mal.
Top 5 des Jahres 2013
1. Europa Universalis IV (PC)
Wenn meine liebste Spielereihe eine neue Iteration bekommt und dabei auch noch alles besser macht, dann muss ich sie auf Platz 1 setzen. Da gibt es nicht viel zu überlegen. Sicherlich keine spannende Wahl, aber kein Spiel habe ich 2013 so dermaßen verschlungen wie Europa Universalis 4. Wer sich für unglaublich komplexe Strategiespiele interessiert, der lese zuerst meine Review und kaufe sich dann das Spiel!
2. GTA V (Xbox 360)
Ich war sehr skeptisch, ob die Plantagen an Vorschusslorbeeren dem finalen Produkt gerecht werden, aber Rockstar hat nicht enttäuscht. Um mich selbst zu zitieren: “Wenn man zum Ende des Spieles aber auf den größten Berg des Spieles kraxelt, um sich dort mit einem Motorrad in den Tod zu stürzen, dann hat man ein Gefühl der Kontrolle der Spielwelt, wie ich sie noch in keinem anderen GTA hatte.” Es ist jenes Gefühl der Freiheit, in die man behutsam eingeführt wird, das mich vollkommen überzeugt hat. Das Spiel liefert eine hervorragende Balance der Stärken der Vorgänger und abgesehen von GTA II hatte ich noch nie so viel Spaß im kontrollierten Chaos der Reihe.
3. Rayman Legends (Xbox 360)
Auch wenn ich es selbst noch nicht gekauft habe, so durfte ich es im November viele Abende zusammen mit einem Freund genießen. Fernseher an, Controller an, Spiel reingelegt und los geht der Spaß. Es ist simpel, knuffig und macht kooperativ unglaublich viel Spaß. Ein fantastisches Spiel!
4. Antichamber (PC)
Mein Gehirn ist nach fast einem Jahr immer noch verknotet. Diese Perle vom Anfang des Jahres war wie Portal auf unglaublich guten Drogen. Ich hab es nie geschafft, Antichamber durchzuspielen, dafür war mir die Gesundheit meines kleinen Hirns zu wertvoll, aber erinnere ich mich wohlig an das Erfolgsgefühl, wenn ich ein Rätsel nach viel Zeit geschafft habe. Wer auf Rätsel außerhalb der Konventionen steht und sich nicht darum kümmert, dass alles physikalisch korrekt sein muss, der greife sofort zu!
5. Tomb Raider (PC)
Der Reboot der Reihe war alles in allem gelungen, da er trotz starker Lücken in Sachen Story und Logik (Allein die Progression von einem zärtlichen und ängstlichen Mädchen hin zu Rambo lässt einem die Haare zu Berge stehen), sehr viel Spaß machte. Die Insel war gut gestaltet, das Gameplay flüssig und die Story spannend genug, dass man doch immer weiter spielen wollte. Tomb Raider ist wie ein Bestseller von Dan Brown: Wir wissen alle, dass die Geschichte kompletter Schrott und unglaublich abstrus ist, aber Spaß macht es trotzdem.
Platz 6 – 10: Monaco, Starbound, Bioshock: Infinite, Gone Home, Saints Row IV.
Flop des Jahres
SimCity
Nicht wegen des Desasters zum Launch und dem ätzenden Always-On-DRM, sondern einfach, weil das Spiel kaputt ist. Die Glassbox-Engine war das Hauptverkaufsargument und gaukelte nur vor, dass sie funktionieren würde, dabei machte sie all das, was sie versprach eben nicht: die Bürger sind keine eigenständigen Agenten, sondern werden willkürlich ausgewürfelt. Eine solche Lüge ist nicht nur dreist, sie machte SimCity auch unspielbar, denn man konnte sich nicht mal mehr auf die Statistiken des Spieles verlassen. Dabei habe ich die Reihe immer geliebt und war wirklich gespannt auf den Reboot.
Game-Charakter des Jahres
Trevor Philips.
Abgesehen von seiner wunderbar chaotischen Inszenierung in GTA V, hatte Trevor auch eine weitere Stärke: Seine Unberechenbarkeit war eine exakte Darstellung des Spielerverhaltens in einem Open World-Spiel. Einen passenderen Avatar hätte man sich nicht wünschen können.
Studio/Firma des Jahres
Paradox Interactive
Mit Europa Universalis IV, zwei großen Addons für Crusader Kings II und sehr gutem Kontakt zu PR und Entwicklern, haben sich die Schweden wieder einmal in mein Herz katapultiert. Ganz im Ernst: Käme ein Jobangebot aus Skandinavien, ich würde nicht zwei Mal überlegen. Diese Firma hat mein Herz erobert!
Gaming-Webseite des Jahres
Wie letztes Jahr: reddit.
Ups and Downs
+ Der Zukunftsplanung ein Stückchen näher gekommen
+ Meinen lieben PC wieder mal über ein Jahr gerettet, auch wenn zwischendurch ein Aufenthalt auf der Intensivstation nötig war
+ Wieder einmal erlebt, wie wichtig gute Freunde sind
– “Next-Gen”? More like “Gääähn-Gen”
– Latinum ist eine ätzende Bitch
– Mein Zahn ist eine ätzende Bitch
Album des Jahres
The Naked And Famous – In Rolling Waves
Nach dem Debüt vor zwei Jahren, das den Neuseeländern meine Ehrung als Album des Jahres einbrachte, konnte man sich Down Under noch mehr auf die Stärken besinnen. Das Album punktet mit ruhigen, aber dennoch kräftigen Liedern, die vielleicht nicht partytauglich sind, aber dennoch für gute Laune sorgten. Das unglaublich gute Konzert in Köln, mit unglaublich schlechtem Publikum, rundete diesen Eindruck dann ab.
httpv://www.youtube.com/watch?v=nMSWS0B_9Tw
Film des Jahres
Django Unchained
Vielleicht nicht der beste Film des Jahres, aber schon ziemlich gute Hommage an den Italo Western. Ich hab aber dieses Jahr kaum Filme im Kino geguckt, deswegen bin ich da kein guter Maßstab.
TV-Serie des Jahres
Game of Thrones
Nachdem ich seit November ständig mit einer fiesen Zahngeschichte im Bett lag, habe ich es endlich geschafft bei Game of Thrones nachzuholen. Ich denke da wurde schon genug zu gesagt: Geile Serie!
Unterm Weihnachtsbaum lag
Ein Kindle Paperwhite, “Nicht lustig” auf Latein (Mein Bruder ist ein Arsch!), eine Mundharmonika, zwei wirklich schöne Tassen und ein bisschen Geld.
Freut sich in 2014 auf
»Watch_Dogs«, »Star Citizen«, »Tropico 5«, »Dragon Age 3: Inquisition«, »Thief«, »Titanfall«.