Geburtstags-Spezial: Mein erstes Videogame – David 9

Geburtstags-Spezial: Mein erstes Videogame – David 9

Welches Game genau mein erstes war, kann ich gar nicht mit Sicherheit sagen. Vermutlich war es Tetris, 1989 auf dem grauen Game Boy. Allerdings hatten wir auch von Verwandten, die damit doch nichts anfangen konnten, einen C64 bekommen und ob das davor oder danach war, weiß ich leider nicht mehr. Und dann waren da noch diese kleinen LCD-Games. Erinnert ihr euch an die? Ein fester Hintergrund, LCD-Männchen mit Animationen, die aus maximal zwei Bewegungen bestanden. Also wie Nintendos Game & Watch, nur in weniger cool. Wäre der C64 zuerst gewesen, könnte ich euch nichts über mein erstes Game sagen. The Hobbit, Olympic Wintergames, North & South… das sind die wenigen Titel, an die ich mich erinnern kann. Ich behaupte einfach mal, meinen Einstieg in die Gaming-Welt hätte mit Nintendos Game Boy begonnen.

Und da keiner von euch was über Tetris (was bestimmt ein Jahr lang mein einziges Game war) lesen möchte, behaupte ich einfach, Super Mario Land wäre mein erstes Game gewesen. Mein (vorerst) letztes Spiel kann ich mit absoluter Bestimmtheit nennen: Hook hatte ich nur sehr kurz, bis ich meinen Game Boy an einen befreundeten Nachbarn verscherbeln musste, um mir mein SNES leisten zu können. An dieses Spiel habe ich so viele positive Erinnerungen, die vermutlich nur daher kommen, dass ich das Spiel so früh wieder abgeben musste. Dazwischen gab es sehr viele Spiel von mir und meinem Bruder. Ich erinnere mich gut an Spider-Man, was mir total viel Spaß machte, aber sauschwer war. A Boy and his Blob was nicht weniger schwer war, Blues Brothers, Super R.C. Pro-Am, Paper Boy, Super Mario Land 2, Duck Tales, Robocop, Elevator Action… Packt man die ganze Retro-Verklärtheit mal zur Zeit, waren die meisten dieser Spiele echt nicht besonders gut. Aber bis zum Release des Super Nintendo dauerte es noch ein paar Jahre und einen NES hatte ich nicht, also mussten Tetris, Dr. Mario & Co. ausreichen, deswegen habe ich sehr viel Zeit in die wenigen Spiele investiert. So kam es mir zumindest vor, denn ich sehe gerade, nur drei Jahre später kam bereits das SNES und dann hatte ich schon keinen (eigenen) Game Boy mehr, wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob ich das SNES direkt zum Release gekauft hatte.

Aber über die Nachfolgekonsolen wollen wir hier gar nicht sprechen, das mache ich mal in einem gesonderten Artikel. (In dem ihr dann die herzzereissende Geschichte des kleinen Knirpses erfahrt, der sein Weihnachts-, Geburtstags-, sowie sein Taschengeld eines ganzen Jahres gespart hat, um sich ein N64 leisten zu können. Stolz spielte er den ganzen Samstag und Sonntag damit, wachte Montags nichtsahnend auf und erfuhr dann, dass die Konsole plötzlich 100DM weniger kostete. Dieses erste Zusammentreffen mit Nintendos eigenwilliger Preispolitik hat den kleinen Jungen geprägt, ihn aber nicht davon abgehalten, auch sämtliche anderen Konsolen Nintendos zu kaufen.)

Kommen wir zum Kern der Geschichte: Super Mario Land. Mein erstes Spiel (auch wenn ich es gar nicht selbst besaß) und mein erstes Zusammentreffen mit dem rot gekleideten Klempner, der im Spiel nur in Grüntönen dargestellt wurde. Super Mario Land und mich verband eine Hassliebe. Das Geld war knapp, folglich konnte man sich maximal zwei Mal im Jahr ein neues Spiel leisten. Wenn ein Spiel nicht so toll war: Pech gehabt, die nächsten Monate gab es nichts anderes. Also konnte man es entweder dennoch spielen, oder musste stattdessen Bücher lesen. (Oder das Club Nintendo Magazin, das habe ich verschlungen, mir mit den Screenshots vorgestellt, wie ich das jeweilige Game spiele, die Comics gesammelt… Ich hatte jede Ausgabe, von der ersten an. Dummerweise besitze ich keine mehr davon.)

Super Mario Land ist ein eher untypisches Mario-Game. Es weicht sowohl in der Story als auch in den Spielelementen (Gegner, Herzen statt Lebenspilze, Superball statt Feuerblume…) stark von den NES-Vorgängern ab, da Miyamoto-San an dem Spiel nicht beteiligt war. In meiner Erinnerung ist Super Mario Land ein ewig langes Spiel, dass ich so gut wie nie bis zum Ende geschafft habe. Tatsächlich bestand dieser erste echte Sidescroller des Game Boys aus nur 4 Welten mit je 3 Leveln. 12 Level? Das kann doch nicht stimmen. Da es keine Speicherfunktion und auch keine Passwörter gab, um zu einem späteren Zeitpunkt bei einer bestimmten Stelle einzusteigen, musste das Game auch kurz genug sein, um es am Stück durchzuspielen. Die vier Batterien (bei mir immer Akkus) waren auch sehr schnell leer, ein zweites Durchspielen war kaum möglich. Beim zweiten Durchgang hat das Spiel mehr Gegner, beim dritten Durchlauf soll man sogar die Level direkt anwählen können. Relativ witzlos, denn sobald man den Game Boy ausschaltet oder den Batterien der Saft ausgeht, ist jeder Fortschritt verloren. Ich weiß nicht, ob nur ich das Spiel so schwer fand, aber wenn ich drüber nachdenke, fallen mit nur wenige der ersten Game Boy-Spiele ein, die ich je komplett durchgespielt hätte. Das Durchspielen war mir aber auch nie so wichtig, es ging ja vielmehr um den Spaß, den man während des Spielens hatte. Hatte man den bösen Tatanga dann doch mal besiegt (was ich irgendwann auch mal geschafft hatte), wurde man mit folgender Nachricht belohnt und das Spiel war zu Ende.

OH! DAISY. DAISY.
THANK YOU MARIO!
– YOUR QUEST IS OVER –

Genau das meine ich: wenn es für den Endgegner keine Belohnung gibt und der Endgegner schwer ist, warum sollte man sich dann die Mühe machen? Einige Spiele habe ich komplett gespielt und nur den Endgegner ausgelassen, Yoshi’s Story für das SNES ist so eins. Erst Achievements in der neusten Generation der Gamekonsolen haben mir wieder einen wirklichen Anreiz zum Beenden eines Spiels gegeben. Ansonsten lege ich Spiele gerne zur Seite, wenn es mir zu schwer wird. Und Schuld daran sind bestimmt die ersten Game Boy-Spiele, da bin ich ganz sicher.

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Mit-Gründer von Zockwork Orange, Casual Gamer, Assassin's-Creed-Fanboy, Hyrule-Retter. Beendet Spiele oft nicht, schreibt trotzdem drüber.

9 Comments

  1. Cooler Artikel. Ich weiß noch wie ich damals das erstemal bei Tatanga war und alle meine Leben verloren hatte. Ich hab geweint :D

    Meine erste Konsole war ein Interton VC-4000. Was für ein kack Dingen. Kurz darauf ein C64 und ein NES. Danach hab ich fast jede Mainstreamkonsole besessen, bis die Playstation kam. Der bin ich bis heute treu geblieben. Ne Xbox kam mir nie ins Haus. Wird sie auch nie. Nintendo wurde mir zu casual. Der Dreamcast trauer ich immer noch nach. Eine der besten Konsolen …
    Den größten Flash hatte ich aber beim NeoGeo, mein SNES war plötzlich ein Kindergarten.

    Eine Schande dass man damals seine teuer ersparten Konsolen und Games vertickt hat :(

  2. Uhh, Super Mario Land. Das war auch eins meiner ersten Spiele. Ich hab’s nie wirklich durch geschafft, fand’s auch immer zu schwierig. Aber mein Papa hat das dann gemacht und ich hab über die Schulter geguckt. Super Mario Land 2 fand ich viel besser, weil man da quasi speichern konnte bzw. nicht wieder von vorne anfangen musste. Aber mehr dazu dann vielleicht am Freitag. ;)

  3. Klasse Artikel! Jetzt habe ich wieder Lust auf die alten Schlager, ey. Danke! ;)
    Ich weiß GANZ genau was mein erstes Game war: Ice Climber auf dem NES! Hammer! Auch heute noch: Das Spielprinzip war und ist und bleibt ein echter Knüller!

    Das mit den Endgegner sehe ich auch so. Ich sage nur “Graf Blubbers Schergen” in Level 99! (Bubble Bobble) Stunden, Tage, Woche…sind dafür drauf gegangen! Irgendwann hab ichs kaputt gemacht. Das NES^^
    (Ah…die Klackmatte (!?) war meine erste Zusatzhardware (Trampel Trampel)

  4. (Och nö, das wollt ich nu’ aber auch nicht…)

    Mann, ist das ein geniales Retro-Bild in dem Artikel,ey!
    Die Farbgebung! Das Arrangement der Stilmittel. Einfach einmalig gut! Wahre und einzigartige Kunst!

    (Jetzt wirste übrigens reicht und ich kriege alles!)

  5. Tolles Foto…mein Paperboy macht sich gut ;)

    Mein erstes Spiel ? Wir hatten nichts, die anderen den Atari, würde ich mal sagen, daher war mein erstes Spiel vielleicht North vs South ?

    Dann haben wir den C64 bekommen und mittels Heftabtippen spiele selber geschrieben und gespielt.

    Aus der Bücherei gab es dann so einiges zum Ausleihen.
    Auf riesiger Diskette.

    Wieder North vs South, Wintergames, und so ein Adventure das Textbasiert war.
    Antworten und Wege waren einzugeben.
    Kannte es die Antwort nicht : Pech gehabt.

    Danach kam der Game Boy, über einen Freund kennengelernt und zu erst Mario Land.

    Danach Tetris , Dr. Mario (weil ich dachte alles ist cool wo Mario drin ist ), Mario Land, Paperboy usw.

    So ging es immer weiter, die Spiele waren auf dem Game Boy teuer für ein Kindertaschengeld.

    Blob war toll, aber zu kurz. RC Pro AM gut aber irgendwie unendlich, wie mir schien.

    Mario mehrfach durchgespielt, dafür hatten wir ein Kabel mit dem wir von der Steckdose aus das Ding betreiben konnten.

    Nach einmal alle 12 Level wurde es irgendwie langweilig,es ging nur schwerer von vorne los.

    Tetris war auch ein Dauerbrenner, obwohl ich es am Anfang doof fand und lieber Mario dabeigehabt hätte.

    Blues Brothers ist nen schwers Spiel, schlecht zu steuern, wie ich finde. F1 für vier Leute ist lustig gewesen.
    Elevator Action ebenfalls lustig, aber irgendwie ohne viel Sinn. Hat lange Spass gemacht ohne das ich es beendet hätte.

    Dafür habe ich mit 21 Jahren oder so noch Pokemon durchgespielt.
    Sinnlos aber unterhaltsam.

    Der Gameboy ist schon ein Meilenstein der Spielgeschichte gewesen.

    Aber ich erinnere mich noch an meine Belgienurlaube, keine Ahnung Ende achtziger da gab es so eine Spielhalle mit Spielautomaten, ich glaube da gab es noch das Donkey Kong Game.

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