Zockwork Orange

gc2012: Wizardry

Fans von Fantasy-MMORPGs wurde der neue Teil der Wizardry-Serie vom Entwicklerstudio Gamepot vorgeführt. Das MMO bricht mit einer ehernen Regel der Rollenspielzunft.

Auch wenn die Präsentation ein wenig holprig verlief, da anscheinend noch nicht jeder den Windows Media Player bedienen kann, konnte ein guter Eindruck von »Wizardry« vermittelt werden. Die Entwickler stellten die verschiedenen Klassen, das Talentsystem und einige Features des neusten Teils der Serie vor. Alles in Allem kann man konstatieren, dass der Spieler hier ein mehr oder weniger ambitioniertes Rollenspiel vorgesetzt bekommt, welches sich in die lange Liste der Free-to-play-Rollenspiele im Mittelfeld einordnen wird. Die Klassen Krieger, Priester, Schurke und Mage werden jedem, der schon einmal Kontakt mit MMOs hatte, bekannt vorkommen, genauso wie die Rollenverteilung Tank-Damagedealer-Heiler.

Die Talentpunktvergabe soll von der Wahl der Klasse losgelöst werden. Hierdurch versprechen sich die Entwickler mehr Vielfalt und die Kreativität der Spieler soll gefördert werden. In wie weit sich am Ende mehrere verschiedene Talentpunktvergaben lohnen oder ob es dann doch wieder nur auf die Optimale hinausläuft, wird sich zeigen.
Was hebt also »Wizardry« von anderen Titeln dieses Genres ab? Zwei Dinge! Zum einen wird in Instanzen die Gefahr bestehen, einen endgültigen Tod zu sterben. Und egal wie hoch das Level des Alter Egos auch war, jeglicher Erfahrungsgewinn und Ausrüstung sind unwiderruflich weg. Das gab es wohl in diesem Bereich noch nie. Wenn allerdings der Fall der Fälle eintreffen sollte, bleibt die Seele des Helden erhalten, welche dafür sorgt, dass es ein wenig leichter wird, seinen Avatar erneut hochzuziehen.

Das andere Feature ist die Art der Gesinnung, die man seinem Recken gibt. Denn neben dem Retten von Jungfrauen aus hohen Türmen oder dem Töten blutrünstiger Monster ist es auch möglich, sich selbst abseits der moralisch vertretbaren Pfade zu bewegen. Entschließt man sich, von nun an als Krimineller sein Dasein zu fristen, wird man aber auch den langen und tödlichen Arm des Gesetzes zu spüren bekommen. Laut den Entwicklern wird es auch nur einmal möglich sein, seinen schlecht gewordenen Ruf zu rehabilitieren, bevor man auf ewig dazu verdammt ist, in den Slums zu leben und die schöneren Orte einer jeden Stadt zu meiden.

Wizardry macht, wie oben schon erwähnt, in Bezug auf Grafik, Talentsystem, Klassen, Welt keine großen Sprünge und steht in der Gefahr, in der Mittelmäßigkeit zu verschwinden. Lediglich das Feature “Permatod” und die Möglichkeit Verbrecher zu werden sorgen für einen Lichtblick. Da das Spiel nicht angespielt werden konnte und die Präsentation sich relativ kurz gestaltete wird man noch sehen, in wie weit Wizardry sich gegenüber der ständig wachsenden Konkurrenz durchsetzen wird. Ein paar Ideen hätten das Potenzial dazu.

Gastautor: Moe
Moritz Schneider ist Student der Soziologie und Politikwissenschaft und wird das wohl noch eine ganze Weile bleiben, weil Studieren einfach toll ist; wenn die Uni nicht wäre. Als Verfechter der Thronherrschaft des PCs über alle Konsolen spielt er leidenschaftlich gerne MMORPGs mit Maus und Tastatur und lehnt alternative Steuerungsarten kategorisch ab

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