Zockwork Orange

gc2011: Assassin’s Creed Revelations

Jede zweite Fortsetzung eines Games scheint heutzutage “Revelations” zu heißen, ich habe mir noch nie genau darüber Gedanken gemacht, warum das eigentlich so ist. Bei Assassin’s Creed wurde ich aufgeklärt: weil nämlich einiges über die Charaktere – also insbesondere Ezio und Altaïr, aber auch Desmond – revealed wird, heiße das so. Das ergibt tatsächlich Sinn. Bei der diesjährigen gamescom hatte ich den Eindruck, die meisten Publisher haben sich ein gemeinsames Motto ausgedacht: nehmt irgendwas, das funktioniert, und gebt den Leuten mehr davon. Stört mich eigentlich gar nicht, lässt allerdings nicht viel Raum für umfangreiche Berichte meinerseits.

Assassin’s Creed Revelations ist ein Assassin’s Creed, nicht viel mehr und nicht weniger. Teil 1 hatte viele Macken, die alle im zweiten Teil ausgemerzt wurden, seit dem stagnieren die Entwicklungen ein wenig. In jedem Spiel werden mal 1-2 Waffen hinzugefügt und das wird vermutlich die nächsten 10 Assassin’s Creeds so weitergehen. Dann leider ohne Ezio, für ihn endet hier die Trilogie.

Die Kämpfe scheinen noch mal verbessert worden zu sein und ganz neu sind natürlich die Bomben. Dazu findet Ezio überall Bauteile, die er in speziellen bomb crafting stations zusammenbaut. Abhängig von der Zusammenstellung der “Zutaten” entstehen so unterschiedliche Bomben – z.B. Tripwire-Bombs, die man an toten Wachen platzieren kann. Kommt eine andere Wache vorbei, um den Körper zu untersuchen, gibt es einen lauten Knall und plötzlich liegen da zwei Leichen. Diversion Bombs locken Wachen zum Ort der Explosion und bei einer Flucht lässt Ezio gerne Caltrop Bombs fallen, die in viele “Krähenfüße” explodieren, in welche die Verfolger dann treten. Hatte James Bond sowas nicht auch?

Ein weiteres neues Feature: Ezio kann Spuren “erschnüffeln”, sprich: Er sieht die Wege, die Wachen beschritten haben, auch wenn gerade keine Patrouillen in Sicht sind. So muss man Wachen nicht lange beobachten, um ihr Bewegungsmuster zu studieren, Ezio sieht genau, wie die Wachen sich bewegt haben.

Die Story wurde natürlich nur angedeutet, was man bisher weiß: Ezio ist in Konstantinopel – was im Spiel in etwa gleich groß wie Rom in Brotherhood ist – und sucht Schlüssel, die eine geheime Bibliothek in Masyaf öffnen. Gleichzeitig triggert jeder Schlüssel eine Altaïr-Memory, und zwar eine, die vor Assassin’s Creed 1 stattfindet. So wird gleichzeitig auch mehr über Altaïrs Hintergrund erzählt.

Schade finde ich, dass Ezio sich zwar ständig über sein Alter beschwert, auf seine Agilität oder Stärke hat das Alter leider keinen Einfluss. Wäre doch mal interessant gewesen, tatsächlich einen alten und gebrechlichen Mann zu spielen. Apropos: Wenn Ezio stark verletzt ist, kann er weder klettern noch rennen. Zum Glück kann er seinen Verfolgern ja immer Bomben ins Gesicht schmeißen. Zumindest so lange, wie er genügend bei sich trägt.

Wer mich kennt, weiß, dass Revelations für mich ein Instant Buy ist, da müssten die Entwickler schon sehr viel falsch machen, damit ich einen Teil der Reihe nicht mehr mag. Ein Wermutstropfen ist für mich wieder der Multiplayer. Der soll auch verbessert worden sein, gespielt habe ich ihn nicht. Ich mochte ihn bei Brotherhood nicht und werde ihn auch hier nicht spielen. Der Storymode bietet aber genügend Spielspaß, als dass ein schlechter Multiplayer meine Gesamtwertung da irgendwie beeinflussen könnte.

Assassin’s Creed Revelations erscheint im November.

UPDATE

Ubisoft hat jetzt einen commented gamescom walkthrough online gestellt, also quasi genau das was man sieht, wenn man auf der gamescom einen Termin bei Ubisoft gemacht hat. Minus die fünf Minuten zum Fragen stellen am Ende.
httpv://www.youtube.com/watch?v=LH1b2QTDIq4

Die mobile Version verlassen