Termine für Spiele mit den Namen »unannounced« nehme ich immer sehr gerne an. Die Aufregung um die Frage, was mich da wohl erwartet und das Aha-Erlebnis, wenn der Vorhang fällt. So zumindest die schöne Vorstellung. In der Regel weiß man aber vorher eh’ schon, was einen erwartet und alle Anderen haben es vorher schon in den Händen gehabt. Aber das nur eine Anekdote vom Rand der gamescom, denn »XCOM Enemy Within«, das ich jetzt vorstelle, war ein ebensolcher »unannounced«-Termin.
»XCOM Enemy Within« ist nun also die Standalone-Erweiterung zu meinem Spiel des Jahres 2012. Sonderlich viel gab es nicht zu sehen, denn neben einer kurzen Präsentation der neuen Features und einem kleinem Hands-On gab es keine Informationen. Dennoch meine ich sagen zu können, ob sich der Kauf im November lohnt.
An dieser Stelle leite ich in der Regel den Hauptteil des Artikels mit der Story ein, da aber hierzu nichts gesagt wurde, kann ich das nicht machen. Als Überleitung mache ich jetzt aus Faulheit einfach gar nichts und lege direkt los: Die größte Neuerung des Spieles betrifft die eigenen Soldaten. Neben einer neuen Soldatenklasse, den mächtigen Mechs, hat man nun die Möglichkeit, seine Soldaten genetisch zu modifizieren. Hierzu muss man, während der taktischen Einsätze ein Gel einsammeln, das als Ressource für diese Modifizierungen dient. Diese beinhalten unter anderem die Fähigkeit, große Sprünge wie mit einem Jetpack, zu machen, oder psionische Angriffe der Aliens zurück zum Absender zu leiten. Die Fähigkeiten können zusätzlich zum normalen Skill Tree erworben und eingesetzt werden. Die Mechs hingegen sind wandelnde Maschinen mit einer hohen Anzahl an Lebenspunkten, die sich nicht in Deckung begeben können, und damit in der Regel sehr schnell das gesamte Feuer auf sich ziehen. Da sie nicht unsterblich sind, gilt es also auch die Mechs zu beschützen. Ich habe sehr schnell bemerkt, was es bedeutet, wenn man das nicht macht.
Mit den Mechs kommt nun auch die Fähigkeit „Collateral Damage“ zu verursachen: Endlich kann man jetzt also gezielt die nervige Deckung der Aliens zerstören, was häufig die eigene Taktik erleichtern dürfte. Allerdings bekommen die Gegner auch ihre eigenen Mechs, sodass die Balance des Spieles erhalten bleibt. Leider ist der künstliche Nachteil, dass die Gegner sofort bei Entdeckung reagieren können, nicht aufgehoben worden. Immer noch ist es dem Spieler unmöglich, sich durch Heranschleichen seine Gegner zu überraschen, was wirklich schade ist. Ansonsten gibt es mehr von allem und wir dürfen uns selbstverständlich auf neue Gegenstände, Maps und Gegner freuen.
Die Frage, die sich mir am Ende des halbstündigen Hands-On gestellt hat, war natürlich, ob sich der Kauf lohnt. Viel geändert hat sich nicht und 30 Dollar – die man sicherlich 1:1 in Euro umrechnen kann – sind eine Menge Holz, wenn man das Original bereits besitzt. Wer also mehr vom Gleichen mit einzelnen Erweiterungen haben möchte, der soll zugreifen. Wem »XCOM – Enemy Unknown« vor einem Jahr nicht gefallen hat, der sollte auch bei »XCOM – Enemy Unknown 1.5«… ähhh, »XCOM – Enemy Within« wegschauen.
httpv://www.youtube.com/watch?v=P4KdSli869U