Wer würde gewinnen, Batman oder Superman? An dieser Diskussion sind schon Freundschaften und Weltreiche zerbrochen. Doch bald wird diese Frage ein für alle Mal geklärt werden, denn in »Injustice: Gods Among Us« werden sich DC-Helden bzw. -Schurken in erbitterten Kämpfen gegenüberstehen.
Irgendwas fehlt doch hier, denke ich, als ich mir den ersten Kampf im neuen Fighting Game der »Mortal Kombat« Macher Nether Realm ansehe. Kein Countdown und keine coole tiefe Stimme, die mir “Fight!” entgegen brüllt. Auch das UI ist auf das Nötigste reduziert, denn die Kämpfe sollen realistisch und filmreif wirken. Das Artdesign ist daher wenig comic-haft und erinnert an den düsteren Stil von »Batman: Arkham City«. Kein Vergleich also zum Epilepsie-fördernden »Marvel Vs. Capcom«.
Aber spätestens in Sachen Attacken und Special Moves ist es mit dem Realismus natürlich vorbei, denn hier stehen sich schließlich Superhelden gegenüber. Mindestens zwanzig Kämpfer wird es geben, darunter z.B. Superman, Flash, Solomon Grundy und Wonder Woman. Entsprechend ihrer Superkräfte, kämpfen die Recken auf verschiedene Art und Weise. Während der Flash sich beispielsweise seine übernatürliche Geschwindigkeit zu Nutze macht oder Solomon Grundy mit Giftwolken und beschworenen Zombies attackiert, kämpft die Batman-Bonze mit allerlei High-Tech-Gadgets, während Nightwing sich mit Elektroschock-Stäben zur Wehr setzt. Superkräfte gegen Waffen und Technik. Zu den normalen Kombo- und Specialmoves kommen Fähigkeiten, die erst über gelandete Treffer aufgeladen werden müssen. Eine Leiste in der jeweils unteren Bildschirmecke zeigt den Fortschritt. Ist diese Leiste voll, löst man auf Drücken der beiden Schultertasten eine Videosequenz aus, in der jeder Kämpfer seinen individuellen Super Move ausführt: Batman überfährt den Gegner mit dem Batmobil, Flash nimmt einmal um die Erde Anlauf um einen mächtigen Treffer zu erzielen oder Solomon Grundy prügelt mit einem Grabstein auf seinem Opponenten ein. Diese Zwischensequenzen sehen zwar alle cool aus, die Unterbrechung im Spielfluss empfand ich eher als nervig und für das Riesenbrimborium machen diese Attacken auch viel zu wenig Schaden. Ob man sich daran nicht nach einigen Matches auch noch satt gesehen hat?
Die Welt ist ein Spielplatz und so sind es auch die Arenen von »Injustice«. Mit einigen Objekten der Umgebung kann interagiert werden, wobei jeder Charakter auch hier seinen eigenen Stil bevorzugt. Ein Auto wird von Superman beispielsweise als Waffe benutzt, während andere Charaktere es schützend vor sich halten. Hinzu kommen verschiedene Areale – wie etwa bei einem Dead Or Alive – in die man durch das Auslösen einer Zwischensequenz gelangt. Schon wieder? Drei Stages, der vermutlich 15 im fertigen Spiel, gab es auf der gamescom zusehen. Die erwähnte Bathöhle, Supermans Hideout, die Fortress Of Solitude und eine Stage die Future City hieß und vermutlich eine Zukunftsvision von Metropolis darstellen soll.
Nun, ich bin kein großer Beat ’em up-Spieler, aber auf mich wirkten die Kämpfe eher träge und kaum abwechslungsreich. Auch die Kombos und Special Moves scheinen weniger üppig auszufallen als in anderen Titeln des Genres. Die vier Matches auf der gamescom, die ich gegen einen britischen Kollegen blutig verlor weniger erfolgreich bestritt, haben zwar Spaß gemacht, konnten mich als Casual-Beat ’em upler aber nicht überzeugen. Dennoch: Für den Spaß, viele meiner Lieblingscomichelden bzw. Schurken gegeneinander antreten zu lassen, könnte »Injustice: Gods Among Us« einen Blick wert sein. Es erscheint allerdings erst 2013 für alle Konsolen einschließlich WiiU.
httpv://www.youtube.com/watch?v=A7EloL_G4mU