Irgendwie hatte ich Call of Cthulhu in die Ecke Piratenspiel und Fantasy gepackt. Wahrscheinlich weil die ersten veröffentlichten Bilder eher an Fluch der Karibik erinnerten als an das atmosphärische und spannende Horror-Adventure, das es in Wirklichkeit ist. Auf der gamescom hatte ich Gelegenheit mit nähere Einblicke zu verschaffen und war beeindruckt.
Düstere Stimmung vom Feinsten
Call of Cthulhu, das von Cyanide Studios entwickelt wird, bietet feinen psychologischen Horror. Wir spielen den Detektiv Edward Pierce, der in die kleine Hafenstadt Darkwater Harbor gebeten wird. Hier sollen wir den Tod der Schauspielerin Sarah Hawkins untersuchen, die bei einem mysteriösen Brand ums Leben gekommen ist.
Aber das ist wohl nicht das einzig Seltsame in diesem kleinen Dorf. Bei unseren Nachforschungen stellen wir fest, dass vor etwa 50 Jahren ein einschneidendes Ereignis stattgefunden haben muss. Seitdem umgibt etwas Dunkles und Böses diesen Ort.
Freie Hand bei den Untersuchungen
Das Spiel lässt uns ziemlich freie Hand, wie wir bei den Untersuchungen vorgehen wollen. Allerdings ist es wohl hilfreich, sich die Einwohner nicht zum Feind zu machen, um an neue Informationen zu kommen. Anfangs ist das gar nicht so einfach, denn die Menschen hier sind Fremden gegenüber ziemlich misstrauisch. Überhaupt müssen viele Gespräche geführt und Fragen gestellt werden. Manchmal kommen wir auch durch Überzeugungskraft weiter.
Trotzdem gibt es neben den Dialogen einiges zu tun. Viele Dinge wollen untersucht werden, Dokumente oder belauschte Gespräche liefern neue Hinweise oder wir verschaffen uns Zugang in verschlossene Gebäude, indem wir ein Türschloss knacken. Dabei bleibt es uns überlassen, wie wir vorgehen und was wir zuerst tun wollen. Später können wir auch ein paar Leute rekrutieren, die für uns kleinere Aufgaben übernehmen.
Allerdings kann jede getroffene Entscheidung oder jeder Ausgang, den ein Gespräch nimmt, ungeahnte Folgen haben. Am Ende der gamescom-Präsentation kommt es sogar zu einem kleinen Kampf …
Das Böse lauert in der Dunkelheit
Call of Cthulhu wird in der Ego-Perspektive gespielt und die dunkle und mystische Grafik lässt einen ein wenig schaudern. Mit der Zeit wird der Horror-Einfluss immer stärker und die Untersuchungen führen uns in eine andere Richtung.
Mystische und beängstigende Erscheinungen tauchen plötzlich auf und lassen uns an unserem Verstand zweifeln. Was ist Wirklichkeit und was Halluzination? Jede Antwort, die wir bekommen, wirft neue Fragen auf.
Auch während der kurzen Zeit der Präsentation schaffte es Call of Cthulhu eine beklemmende Atmosphäre aufzubauen, die einen in dem Bann zog. Einerseits möchten wir die Untersuchungen weiterführen und dem Geheimnis von Darkwater Harbor auf den Grund gehen, andererseits wächst die Furch davor, was wir als Nächstes enthüllen werden. Ein gelungener Spannungsbogen, wie ich finde.
Kleine RPG-Einflüsse
Während den Untersuchungen sammeln wir Erfahrungspunkte, mit denen wir dann unsere Skills weiter ausbauen können. Das ist aber erfreulicherweise sehr übersichtlich gestaltet und beschränkt sich auf grundlegende Fähigkeiten. So lassen sich z.B. soziale Skills ausbauen, um Leute besser überzeugen zu können, oder wir schulen unsere Fingerfertigkeit, um ein Meister im Schlösserknacken zu werden.
Trotz aller dieser Fähigkeiten liegt der Schwerpunkt von Call of Cthulhu eindeutig auf dem Sammeln und Kombinieren von Informationen, sowie dem Aufbau von Beziehungen zu verschiedenen NPCs. Das Böse, das hier im Dunklen lauert, gibt der ganzen Story noch einmal den richtigen Kick und sorgt für packende Unterhaltung. Das Spiel klingt auf jeden Fall spannend und ich werde es weiter im Auge behalten.
Call of Cthulhu erscheint noch 2017 für PlayStation 4, Xbox One und PC.
httpv://youtu.be/Z_1WO-Rs7KA
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