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[gamescom 2016] Mount & Blade II: Bannerlord

Partnerland der gamescom war dieses Jahr die Türkei. Ich habe öfters mal rumgefragt, ob irgendwer ein türkisches Spiel kennen würde, niemand hatte eine Antwort darauf. Da besteht auf jeden Fall Nachbesserungsbedarf bei der gamescom, wenn es schon Partnerländer gibt, sollte man von denen als Besucher auch was mitkriegen. Tatsächlich habe ich ein Spiel aus der Türkei gespielt, ohne es in dem Moment zu wissen. Denn TaleWorlds Entertainment, das Studio hinter der Mount & Blade-Reihe kommt aus der Türkei, das Studio ist in Ankara.

Die »Mount & Blade-Reihe« spielt in einer fiktiven, mittelalterlichen Welt, es wird allerdings sehr viel Wert darauf gelegt, dass es dort nichts Übernatürliches oder Mystisches gibt und dafür alles möglichst realistisch und originalgetreu ist.

Gezeigt wurde ein Angriff auf eine Festung aus Sicht der Verteidiger innerhalb der Mauern. Es wurde viel Wert auf die Details gelegt, wie die Belagerungsmaschinen aussehen und funktionieren, dass es über dem Tor einen Schacht gibt, durch den man Steine auf die Angreifer werfen kann und so weiter. Im Spiel kann man sowohl Angreifer als auch Verteidiger sein, hier waren wir in der Defensive, aber deshalb muss man noch lange nicht tatenlos rumsitzen und auf den Angriff warten. Der titelgebende Lord kann sich beispielsweise seine besten Männer schnappen und – statt auf den Angriff zu warten – hervorpreschen und die Angreifer überraschen und schwächen. Dann schnell zurück in die Festung, Kräfte sammeln und warten.

Kämpfen, aufgeben oder verhandeln? In Bannerlord hat man die Wahl.

Wenn der Angriff dann kommt, ist er weniger stark, die gegnerischen Reihen vielleicht schon gelichtet und die Maschinen idealerweise beschädigt, so dass man von den Mauern aus die Gegner, die den Rammbock schieben, mit Pfeilen durchsieben kann. Sind die Zahlen zu schlecht, kann man auch aufgeben, seine Festung oder Stadt dem Feind übergeben oder anderweitig verhandeln, dem Feind Geld anbieten, überlebt dann möglicherweise, bekommt aber Probleme mit den Verbündeten. Es geht in »Bannerlord« ganz klar nicht nur ums Kämpfen, Diplomatie und Verhandlungen spielen eine mindestens eben so große Rolle.

Durch alle diese Kämpfe und Verhandlungen steigt der Einfluss, den man in seiner eigenen Fraktion hat, wodurch man Entscheidungen der Fraktion lenken kann, was wiederum mit Bedacht und viel Planung eingesetzt werden muss, damit es am Ende zum eigenen Vorteil gereicht, sprich: mehr Land, mehr Macht und eine höhere Position im Königreich.

»Mount & Blade II: Bannerlord« machte einen spannenden Eindruck und ich finde den Ansatz, dass Wert auf Realismus gelegt wird und es keine Zauberer oder Drachen gibt, sehr angenehm. Das Spiel war allerdings noch stark “work in progress” und es gibt noch kein Release-Datum, deshalb gibt es auch noch gar nicht so viele Details, noch gar nicht so viel zu erzählen und vieles kann noch hinzukommen, wegfallen und überarbeitet werden. Es ist immer schwierig, ein Spiel in einem so frühen Stadium einzuschätzen, Freunde von taktisch-strategischen Mittelalter-Kampfspielen sollten Taleworlds’ »Mount & Blade II: Bannerlord« auf jeden Fall auf dem Schirm behalten. Auf dem Twitter-Account der Entwickler werden ihr regelmäßig über Updates informiert und mit Screenshots und Videos versorgt.

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