Vor 5 Jahren verliebte ich mich, während eines Abenteuers im südostasiatischen Panau, in Rico Rodriguez. »Just Cause 2« war für mich einer stärksten Actiontitel der letzten Jahre, alleine schon, weil es mir uneingeschränktes Chaos, in einem wunderschönen Setting bot. Ehrensache, dass ich mir dieses Jahr für »Just Cause 3« einen Termin bei Square Enix geben ließ, um zu gucken, was Rico inzwischen so treibt.
Nachdem es sich Rico zuerst in Südamerika und dann in Südostasien gemütlich gemacht hat, verschlägt es ihn in »Just Cause 3« in seine Heimat: das Mittelmeer. Im fiktiven Staat »Medici« hat sich seit Jahren ein Diktator eingenistet, was alleine schon Grund genug wäre um dem idyllischen Eiland einen Besuch abzustatten. Jedoch hat Rico ein persönliches Hühnchen mit Di Ravello, dem Tyrannen, zu rupfen, da dieser vor langer Zeit Ricos Eltern umgebracht hat. Rache ist immer ein gutes Motiv in Actionfilmen und als solcher fühlt sich »Just Cause 3 «auch an. Es war nicht sonderlich überraschend, dass während der Präsentation die Inspiration aus Filmen wie »The Expendables« und »Tropic Thunder« genannt wurde.
Das Gameplay hat sich nicht groß verändert in den letzten 5 Jahren. Immer noch gilt es als Ein-Mann-Armee Dörfer zu befreien, feindliche Einrichtungen zu zerstören, jede Menge Chaos anzurichten und last but not least mit dem Greifhaken die höchsten Gebäude zu erklimmen. Neu ist jedoch das Arsenal mit dem Rico auf der 1.000 km² großen Insel Chaos anrichten kann. So wurde zum Beispiel der Greifhaken erweitert und ermöglicht nun nicht nur das schnelle Fortbewegen, sondern auch das Verbinden von mehreren Gegenständen miteinander. Ein schönes Beispiel stellte die Zerstörung einer Statue von Di Ravello dar: Anstatt simpel mit einem Raketenwerfer auf das Standbild zu schießen, wurde uns gezeigt, dass man nun die Hand und den Kopf verbinden kann, was dazu führte, dass sich die Statue selbst zerstörte! Stop hitting yourself!
Dieses Beispiel steht exemplarisch für die Freiheit mit welcher der Spieler Chaos im Mittelmeer anrichten kann. Eine gezeigte Beispielmission machte sehr eindrücklich klar, dass sich an dem schnellen Wechsel der Ebenen, den fulminanten Explosionen und der absoluten over-the-top-Action nichts geändert hat. Dies sieht im ersten Moment unglaublich unübersichtlich aus, jedoch wissen Veteranen des Urlaubs in Panau, dass diese Unübersichtlichkeit schnell verschwindet und der eigene Actionheld-Status kein Traum bleiben muss. Insgesamt wurde viel dafür getan, dass Alles viel schneller und einfacher erreichbar ist. So hat der Spieler nun die Möglichkeit einen »Rebel Drop« anzufordern, mit dem man ein kompaktes Paket an Waffen und einem Vehikel bekommt. Der Drop erfolgt dann in wenigen Sekunden und man ist wieder 100% im Geschehen.
Damit ist dann auch einer meiner Hauptkritikpunkte an der Reihe verschwunden: Früher kam es viel zu oft vor, dass man irgendwo in der Wallachei stand, nachdem man sein Flugzeug gecrasht hat und erstmal minutenlang nach der nächsten Straße suchen musste. Es mag zwar im ersten Moment nicht sonderlich schlimm klingen, schließlich hat man auch in anderen Spielen solche downtimes, aber für ein Spiel wie »Just Cause 3« ist dies unbedingt zu vermeiden, da die Hauptstärke in der ständigen Action liegt. Man fühlt sich dann wohl, wenn selbst die simpelste Autofahrt von A nach B in einer heftigen Explosion endet! Apropos Explosionen: Tankstellen respawnen nun und können so immer wieder zerstört werden! Hach… ich freu mich grad riesig auf den 1. Dezember, denn das wird ein heißer Urlaub im Mittelmeer.