»Evoland« von Shirogames ist ein Adventure, bei dem es – neben den klassischen Zielen eines Adventures, nämlich irgendwelche Bedrohungen abzuwenden und Prinzessinnen zu retten – um die Entwicklung von Action Adventures über die Jahrzehnte geht, indem Evoland während des Spielens eben diese Entwicklung im Zeitraffer durchgeht.
Das Spiel startet in 2D mit nur wenigen Farben, bekommt aber ständig neue Features. Vernünftiges Scrolling, 8-Bit-Musik, 16-Bit-Musik, Farben, Lebensenergie, rundenbasierte Zufallskämpfe… durch das Öffnen von Truhen werden immer neue Funktionen freigeschaltet.
Als Spiel an sich taugt das während der Ludum Dare entwickelte Action RPG (das aktuelle Evoland ist eine überarbeitete Version der ursprünglichen Flash-Variante) nicht ganz so viel, man sollte es vielmehr als Hommage an ein Genre sehen, weniger als eigenständiges Game. »Evoland« bildet die Entwicklung des Genres ab und ist gespickt mit – mal mehr mal weniger – subtilen Anspielungen auf zahlreiche andere Spiele und auf alles mögliche, was dem Entwickler Nicolas Cannasse in den Sinn kam. So finden sich hier Skyrim-Anspielungen ebenso wieder wie Anspielungen auf Dragonball oder die Discworld Novels von Terry Pratchett. Dass man vor dem Mana-Baum gegen Piranha-Pflanzen antreten muss, sollte einen dann auch nicht mehr verwundern.
Die Story »Evolands« ist eigentlich vernachlässigbar. Clink – das seid ihr – läuft ein bisschen durch den Wald, trifft irgendwann auf ein Mädchen (Kaeris), dessen Heimatdorf Aogai vom bösen Zephyros bedroht wird. Ihr sucht nun einen magischen Kristall und zwei Amulett-Hälften, um Zephyros – nach mehreren kleineren Kämpfen gegen ihn – im Manabaum endgültig zu besiegen. Sowohl inhaltlich als auch optisch lehnt sich »Evoland« dabei hauptsächlich an »The Legend of Zelda« und die »Final Fantasy«-Reihe an. Es gibt Truhen und Schwerter und Wachstums-Samen, es gibt Mini-Games und überteuerte Händler, Luftschiffe und Manabäume (und zu wenig Speichermöglichkeiten).
Für 10 Euro bekommt der Adventure-Freund eine witzige Ansammlung an Anspielungen auf sein liebstes Genre. Die kurze Spielzeit »Evolands« empfand ich übrigens gar nicht schlimm, sehr viel länger kann das Game auch nicht motivieren, da es keine echte Story gibt und sich der Evolutions-Effekt – also dass neue Features hinzukommen – schnell abnutzt.
Um die Spielmechanik ein bisschen zu verdeutlichen, habe ich mal ein paar Minuten vom Anfang für euch aufgenommen. (Kein Let’s Play, keine Sorge)
httpv://www.youtube.com/watch?v=avxrtTGSvq0
Evoland war eine riesige Enttäuschung für mich. 10€ für etwas zu verlangen, dass einen vielleicht anderthalb Stunden unterhält ist im Videospielbereich einfach nur eine Frechheit. Jedes DLC bietet mehr Unterhaltung…
Naja, 4-5 Stunden kann man da schon spielen und für nen 90-Minuten-Kinofilm bezahlt man auch 10 Euro und mehr.
Steam behauptet bei mir immer noch, ich hätte nur 2 Minuten gespielt.