Ich mag Shooter. Schon immer. Naja, zumindest seit ich Konsolenspieler bin. Egal ob im Weltraum, in der Wüste, beim Militär, als Kammerjäger oder Privatdetektiv der Pinkertons. Hauptsache es kracht. So ist es wenig verwunderlich, dass ich mir alle Jahre wieder auch brav den jeweils aktuellsten Ego-Shooter aus der Call of Duty-Serie auf der Xbox 360 zu Gemüte führe. Diese Jahr: »Call of Duty: Ghosts«.
Mit der Call of Duty-Serie ist es so eine Sache. Bisher waren in meinen Augen die Spiele von Infinity Ward denen von Treyarch immer überlegen. Ich habe die Modern Warfare-Serie geliebt, insbesondere wegen der fantastischen Koop-Missionen (Spezialeinheit) und der kinoreifen Kampagnen-Inszenierung. Die Black Ops-Serie fand ich hingegen im ersten Teil schon langweilig und den zweiten habe ich nicht einmal mehr zu Ende gespielt.
Als »Call of Duty: Ghosts« von Infinty Ward angekündigt wurde, beschlich mich eine leise Vorfreude. Zumal ich das Wörtchen »Coop« in vielen Veröffentlichungen vorab gelesen hatte. Aber naja, viel ist von der Freude nicht übrig geblieben, nachdem ich das Spiel erst einmal gestartet hatte.
Ghosts ist ein sehr gewöhnlicher Shooter für die Xbox 360. Die Kampagne ist gut (und besser als die aus »Battlefield 4«), die Story verständlich (wenn auch nicht Nobelpreis-verdächtig) und nach dem ersten Patch spurt sogar der Köter. Aber mehr auch nicht.
In meinen Augen wurde bei der Entwicklung von Ghosts zu viel Wert auf die neue Konsolengeneration gelegt, damit ein Grafikhäppchen dabei heraus kommt. Spielerisch bringt »Call of Duty: Ghosts« aber absolut nichts neues (außer dem Köter). Als ich dann noch erfahren musste, dass es keine Spezialeinheiten-Missionen geben wird und die Kampagne auch nur alleine gespielt werden kann (obwohl der Protagonist das ganze Spiel über immer Kameraden an der Seite hat), war ich dann vollends am Boden zerstört. Und die überflüssigen Zombies aus »Black Ops« wurden gegen Horden von Aliens getauscht. Das versöhnt mich dann auch nicht mehr.
»Call of Duty: Ghosts« ist sicherlich ein guter Shooter, dessen Solokampagne ich für ein paar Stunden auch geniessen konnte. Vermutlich verdient das Spiel auch ein viel ausführlicheres Review, aber – Sorry! – von einem Vollpreistitel erwarte ich auch sehr viel mehr.