Der Sommer lässt in Deutschland auf sich warten, also flüchte ich in die wärmeren virtuellen Gefilde von New Austin. Ich spreche natürlich von Rockstar Games’ neuem Western-GTA: RED DEAD REDEMPTION. Angespielt auf der XBOX 360.
Im wilden Westen New Austins verdingt sich unser Held John Marston als unfreiwilliger Staatsdiener, in dem er sein ehemaliges Bandenmitglied Bill Williamson verhaften soll. Leichter gesagt als getan, und so landet er – also wir – nach kurzer Zeit angeschossen in der Obhut der toughen Farmerin Bonnie MacFarlane. Diese hilft uns von nun an, in New Austin Fuß zu fassen.
Wir arbeiten als Nachtwächter, gehen auf Kojotenjagd, fangen Wildpferde und reiten sie ein, pokern, helfen dem Sheriff bei der Verbrecherjagd, reisen mit der Postkutsche, streichen Kopfgelder ein, und und und. Kurz gesagt: Schon nach sehr kurzer Zeit macht sich echtes Westernfeeling breit. Das liegt nicht zuletzt auch an der sehr guten Grafik von RED DEAD REDEMPTION und der sorgfältig ausgewählten Hintergrundmusik von Rockstar.
Die etwas klischeehaften Charaktere, wie z.B. der trottelige Hilfssheriff oder der fahrende Händler tun ihr übriges, um das Spiel zu dem zu machen, was es ist: Ein Western. Und zwar ein richtig guter.
Das Cowboy-GPS hilft uns, in den Sümpfen, Wäldern, Canyons oder Geröllwüsten nicht die Orientierung zu verlieren. Trotz der oft schlechten Witterungsverhältnisse oder der pechschwarzen Nacht – mit all den dort lauernden Gefahren – reiten wir unser Pferd sicher durch die Prärie. Aber der virtuelle Tod lauert hinter jedem Busch in New Austin. Seid gewarnt!
Eine offene Welt mit zahllosen Nebenmissionen geben den hervorragenden Rahmen für den roten Faden der Geschichte rund um unseren Helden John Marston. Die Sprachausgabe ist ausschließlich Englisch (mit deutschen Untertitlen) und passt hervorragend ins filmreife Stimmungsbild. Die Solokampagne von RED DEAD REDEMPTION ist nach ca. 6 angespielten Stunden schon ihr Geld wert gewesen. Und da kommt noch so viel mehr!
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Auf den Multiplayer von RED DEAD REDEMPTION war ich richtig gespannt. Verspricht er doch einen kooperativen Bandenmodus zum gemeinsamen Erkunden der Singleplayerwelt. Hier wurde ich bisher etwas enttäuscht. Die Standardmultiplayer wie z.B. Capture the Flag (hier: Goldsack) oder Team-Deathmatch (Massenduell) finde ich schon bei anderen Spielen langweilig und so macht es im Westernlook zwar Spaß, aber nach 30 Minuten war ich auch das leid. Die virtuelle Gründung einer Bande mit mehreren Cowboys in einer Party und das Erledigen von Aufgaben in New Austin ist allerdings etwas schleppend und zäh, und so gar nicht selbsterklärend. Wir haben selbst zu dritt einige Zeit gebraucht, um halbwegs den Dreh raus zu haben. Zumal echte Missionen nirgends zu finden waren. Die sollen aber laut Rockstar im Juni/Juli als kostenloser DLC nachgeliefert werden. Darauf bin ich echt gespannt.
Unterm Strich bleibt ein hervorragender erster Eindruck von RED DEAD REDEMPTION und ich kann nur jedem raten, die Reise nach New Austin anzutreten, der auch nur halbwegs etwas mit dem Western-Genre anfangen kann. Es macht einfach Spaß!
Heute Abend bestelle ich Bohnen mit Speck und spüle mit einem Whisky nach!