Zockwork Orange

Angespielt: PlayStation 4

Es gibt viele Gründe, an denen man den Kauf einer Next-Gen-Konsole festmachen kann. Mir fallen da folgende Punkte ein, wobei die Reihenfolge schon meine rein subjektiven Prioritäten wiedergibt:

1. Spiele-Angebot insgesamt
2. Verbreitung im Freundeskreis
3. Preis (und Verfügbarkeit)
4. Angebot und Qualität von exklusiven Titeln
5. Onlinedienst
6. Controller
7. technische Spezifikationen
8. zusätzliche Multimedia-Features
9. Publisher-Partnerschaften (wo erscheint der DLC zuerst?!)

Natürlich lässt sich über meine Prioritäten vortrefflich streiten. Aber bringt die Punkte doch einfach in eine für Euch relevante Reihenfolge, das hilft bei der Entscheidungsfindung jedenfalls enorm.

Bei den meisten der hier genannten Punkte sind die Xbox One und die PlayStation 4 gleichauf. Mittlerweile. Zum Launch hat das ja noch etwas anders ausgesehen. Für mich kristallisierten sich am Ende jedoch die Punkte

– Verbreitung im Freundeskreis und
– Angebot und Qualität von exklusiven Titeln

als ausschlaggebend heraus. Wer jetzt eher wenig mit seinen Freunden online spielt, oder auch nur selten Spiele mit anderen tauscht, für den sieht die Welt natürlich gleich ganz anders aus. Ich persönlich spiele gerne im Coop und wir tauschen auch viele Spiele im Freundeskreis untereinander.

Was die Exklusivtitel angeht, so interessieren mich im Moment »Killzone: Shadowfall«, »InFamous: Second Son«, »Uncharted 4«, »The Order: 1886«, »Little Big Planet 3«, »No Man’s Sky« oder auch »Grim Fandango« und »The Last of Us« in der Remastered-Edition für die PS 4 . Bei der One jucken mich indes nur die »Halo: Master Chief-Collection« und, äh, vielleicht noch »Quantum Break« oder »D4«, wenn ich denn mal ein bisschen mehr über die Spiele erfahren dürfte. Ziemlich einseitig, was?! Dachte ich auch. Und die großen Titel kamen und kommen eh für beide Konsolen: »Wolfenstein: The New Order«, »Battlefield Hardline«, »The Division«, »Destiny«, »PGA Tour 2015« und Co.

Screenshot aus »Killzone: Shadowfall«

Über kurz oder lang werde ich sowieso beide Konsolen im Wohnzimmer stehen haben, da mich die Exklusivtitel der jeweils anderen Konsole immer reizen werden. Aber aktuell stellte sich eben die Frage, welches wird meine Hauptkonsole für die nächsten Jahre?! Nintendos Wii klammere ich übrigens absichtlich aus, aber das ist eine andere Geschichte.

Tatsächlich hat sich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis aber bisher nur eine einzige Person eine Xbox One gekauft (wegen Fifa!). Wohingegen es schon eine handvoll PlayStation 4-Käufe gab und unzählige Absichtsbekundungen in diese Richtung.

Meine erste Next-Gen-Konsole: Die PlayStation 4
Lange rede, kurzer Sinn: Nach fast einjähriger Konsolenabstinenz bin ich nun also doch wieder ins Sony-Lager eingezogen. Teil meines PS 4-Bundles waren die drei Exklusivtitel zum Launch: »Killzone: Shadowfall«, »Knack« und »InFamous: Second Son«. Killzone und Knack sind ganz okay, inFamous aber ist richtig gut! Ahhhh, und »Resogun«. Was für ein Genuss! Aber da schreibe ich ein andermal einen ganzen Artikel drüber.

Der neue »DualShock 4 Wireless Controller« ist zwar in meinen Augen immer noch nicht so handlich wie irgendein beliebiger Xbox-Controller, aber zumindest ist er in seinen vierten Ausgabe endlich angenehm spielbar. Das ist wichtig für mich, war doch der DualShock 3 ein Hauptgrund dafür, dass meine PS 3 über die Jahre verstaubte und wirklich nur für die großen Exklusivtitel (und gelegentliche Filme auf Blu-ray) wieder ans Tageslicht gezerrt wurde. Schade finde ich aber, dass es keinen Controller mit Kabel und keine wechselbaren Akkus gibt. Mitten im Destiny-Onlinematch war der Akku leer und geht dann mal im Eifer des Gefechts das Mini-USB-Kabel suchen. Ein zweiter Controller ist also Pflicht (Und was sind das überhaupt für Preise?!).

Das PlayStation Network (PSN) wurde aufpoliert und ähnelt nun dem Xbox Live-Dienst in vielerlei Hinsicht (z.B. Parties). Ein paar Kleinigkeiten fehlen noch (oder ich habe die Einstellung dafür in den Menüs noch nicht entdeckt), z.B. sehe ich im Spiel nicht, wenn jemand aus meiner Freundesliste online gegangen ist oder welches Spiel er eingelegt hat. Das kleine mitgelieferte Headset (Stöpsel im Ohr) wird direkt an den DualShock angeschlossen und man kann sehr leicht steuern, ob man nur Chat oder auch den Sound des Spiels dort hören möchte.

Der Download von Spiele-Updates wird automatisch im Hintergrund gestartet und anscheinend gibt es jetzt auch Combo-Updates bei PSN. Meine PS 3 hat immer mehrere Updates pro Spiel geladen, wenn die Disc schon etwas länger nicht mehr im Laufwerk gelegen hat. »Wolfenstein: The New Order« langt dann allerdings mit einem Update von 5.5 GB auch ordentlich zu. Solche Updates kenne ich ja schon von Steam, aber für Konsolen ist das schon eine neue Qualität; also quasi Next-Gen.

PSN

Preise von Spielen im PSN-Store? Zum Teil noch teuerer als Retail. Ist mir ein absolutes Rätsel. Der Preis für die PSN-Plusmitgliedschaft ist mit knapp 50 Euro pro Jahr aber vertretbar.

Die Share-Funktionalität finde ich total klasse. Eine sehr einfache Möglichkeit, Screenshots zu machen und kleine Videos aufzuzeichnen. Hätte ich z.B. vorher nie für möglich gehalten, dass ich das so intensiv nutzen würde. Einfaches Veröffentlichen auf z.B. Twitter geht aus dem Menü der PS 4 heraus. Mit Twitch & Co. muss ich noch ein wenig herum experimentieren. Über den USB-Anschluss kann man die Screenshots und Videos aber auch bequem auf einen Rechner übertragen und dort weiter verarbeiten. Hier einmal ein Screenshot und ein Video, die mit der Share-Funktion erstellt wurden:

Screenshot inFamous:Second Son über PS-Share erstellt

httpv://youtu.be/1R-00HKU4nI

Spiele kann man anscheinend immer noch nicht manuell auf die Festplatte kopieren/installieren, wie das z.B. bei der 360 der Fall ist (bei der One bin ich überfragt). Der Hersteller entscheidet selbst, welche Teile von der Blu-ray auf die 500 GB-Platte der PS 4 übertragen werden. Was dazu führt, dass in meinen Augen immer noch unnötige Ladezeiten entstehen und das Laufwerk der PS 4 auch kaum zur Ruhe kommt. Die Wärmeentwicklung ist jedoch erträglich. Auch nach 2-3 Stunden Spielen bei diesen sommerlichen Temperaturen ist noch alles im grünen Bereich.

Ach, wo schaltet man bitte dieses softe Hintergrundgedudel in den Menüs aus? Und die Tastentöne? Das nervt doch gewaltig mit der Zeit. Und wie wäre es mit alternativen Themes? Das blaue Standard-Theme ist doch auf Dauer eher langweilig und so gar nicht Next-Gen.

Menü der PS 4

Das Spielen mit der PlayStation 4 aber macht Spaß, der Next-Gen-Look der aktuellen Spiele macht zudem Lust auf mehr und so zocke ich mich im Moment durch die bereits etwas älteren Spiele wie »InFamous: Second Son«, das mir wirklich sehr gut gefällt. Ich staune über die Grafik von »Killzone: Shadowfall«, bin im direkten Vergleich zum dritten Teil allerdings vom Gameplay etwas enttäuscht. Im PSN-Store erwarb ich das fantastische »Resogun« und das neue »Entwined« und wurde beide Male nicht enttäuscht. Aber auch »Wolfenstein: The New Order« und »Assassin’s Creed 4: Black Flag« liegen schon hier und warten auf ihren Next-Gen-Einsatz. Zudem hatte ich fast eine Woche lang Zeit, die Beta von Destiny zu spielen.

Das alles fühlt sich gut an und so freue ich mich auf eine nächste Generation von Spielen, dieses Mal auf der PlayStation 4. Und das mit den Quick Time Events schaffe ich irgendwann auch noch, wenn mein altes Hirn endlich begriffen hat, wo das blaue X jetzt ist.

PS: Niemand hat mich für diesen Artikel bezahlt, auf Events betütelt oder anderweitig beeinflusst. Ich habe lediglich meine persönliche Meinung und den Entscheidungsweg zum Kauf einer der beiden Konsolen beschrieben. Die andere kaufe ich nächstes Jahr.

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