[Schrottwichteln 2017] Into the Dark 0

Der Name ist leider Programm

[Schrottwichteln 2017] Into the Dark 0

Der Name ist leider Programm

Dieses Jahr ist das erste Mal, dass ich beim Schrottwichteln mitmache und zuallererst ging ich davon aus, dass wir günstige, aber wenigstens GUTE Spiele für den anderen heraussuchen. I have never been so wrong…
Ich bekam also von David »Into the Dark« in die Hand gedrückt, mit einem coolen Cover und mehreren Auszeichnungen! „Die größte Überraschung der GamesCom 2012“, schreibt die österreichische Seite Spieletest. So weit so gut.

Das Installieren allein dauerte fast 20 Minuten, kann ja dann nicht dermaßen schlecht sein, dachte ich mir. Doch sobald ich das Spiel startete, bin ich fast an meinem Wasser erstickt, so sehr habe ich mich erschrocken, als ein so offensichtlicher Hitler mir den – etwas abgeänderten – Gruß entgegenbrachte.

Wow.

Ist das legal?

Wow.

Die Story

Hauptfigur Peter

Naja gut der Rückentext sagte ja, dass es „endlich unzensiert(!) hierzulande erhältlich“ sei. Starten wir einfach mal. Die Story beginnt wie folgt. Jemand, genannt Peter Brenner, der aus Österreich in die USA emigriert ist (und ganz bestimmt nicht aussieht oder eine Anspielung sein soll auf Hitler) geht zur Army und in Auslandseinsätze. Nach 9/11 findet er die Army nicht mehr so Knülle und fängt an in die Alkohol- und Spielsucht abzustürzen. Er wird also Privatdedektiv, um für Alkohol und Wetten bezahlen zu können. Smarter Mann! So verbringt er seine Tage mit ehebrechenden Partnern und entlaufenden Katzen, bis Samantha Miller die Story ins Rollen bringt. Sie arbeitet für eine Versicherungsfirma und sie braucht Peter, um Beweise für Versicherungsbetrug aufzudecken, damit sie die Betrüger bloßstellen kann, um so in der Firma aufzusteigen. All dies wird uns in einer interviewähnlichen Erzählweise mit mieser Synchro erklärt, während man sich die Bilder der Figuren (die vermutlich beim Fan-Art-Wettbewerb von 12-jährigen gewonnen haben) ansehen kann.

Los geht’s

Der, unter Strom gesetzte, Lüftungsschacht – Mit Rechtschreibfehler

Und JETZT kommt die eigentliche Story. Ein Wissenschaftler stirbt wegen Herzversagens. Samantha wittert Betrug und beauftragt Peter sich mal die Hütte anzusehen, die der Wissenschaftler hinterlassen hat, wozu ihnen jedoch der Zutritt verboten wird. Aber dank unseres Tüfftlergehirns stehen wir direkt im Flur der Hütte und können starten. Es gibt keinerlei Erklärung der Steuerung, aber WASD did the trick. Alleine im ersten Raum stoße ich auf Probleme – ich kann nicht handeln. Ich soll die Waffe greifen, doch leider werden mir komische Sachen mit ALT angezeigt. Die Enter-Taste ließ mich die Waffe greifen. Nice. Ne Waffe. Wir gehen weiter. Nächster Raum ist eine Sackgasse. Ich gucke mir ein Video an (denn im Videorekorder steckt eine Kassette – praktisch!), ich sehe mir die verschlossene Tür an, ich gehe zum vergitterten Luftschacht, ich stöhne und sehe rot, ich drehe mich um! Ich werde angegriffen! Ich sterbe… und das Spiel schließt sich selbst.

Ich starte also das Spiel neu und sehe mich im besagten Raum sehr genau um. Kein Ghoul weit und breit. Erst als ich wieder an den vergitterten Lüftungsschaft trete erscheint er urplötzlich hinter mir. Ich erschieße ihn! Hurra! Ich lebe noch und das Spiel ist noch nicht abgestürzt. Um den Schacht nun öffnen zu können brauche ich ein Stück Metall, um einen Kurzschluss zu verursachen. Zur Erinnerung: Es gibt nur 2 Räume. Aber alles was ein Metallstück/Draht beinhalten könnte wird von meiner Figur ignoriert. Ich renne 10 Minuten über eine Karte, bis ich aus Zufall „über“ ein Kabel laufe, dass von der Decke hängt. Metallstück… ist klar. Ich öffne den Schacht, wundere mich zu diesem Zeitpunkt schon, wieso die Waffe nicht mehr in meinem Blickfeld ist, steige (falle) den Schacht hinab und werde schon vom nächsten Ghoul freudig erwartet. Meine Schießversuche werden sich als vergebens erweisen, denn meine Waffe ist wirklich weg. Nun stehe ich dort und darf zusehen, wie der Ghoul mich zu Tode prügelt uuuuuuuund das Spiel ist abgestürzt.

(Okay okay, ganz ruhig) Ich starte das Spiel neu, die Waffe befindet sich in meiner Hand. Ich „suche“ noch nach Munition finde aber keine. Ich falle den Schacht hinab, ich feuere auf den Ghoul! Es läuft gut! Nach 3 Treffern ist meine Munition alle. Ich bekomme das starke Bedürfnis David ins Gesicht zu schlagen, um mich für das tolle Wichtel-Spiel zu bedanken.
Meine Figur bewegt sich nicht (oder hängt bestimmt an einem Pixel fest oder so), ich kann den Ghoul nicht mit der Waffe verprügeln, obwohl ich das sehr gerne gemacht hätte und sterbe. Und ratet was als nächstes passiert? Richtig – das Spiel stürzt ab und schließt sich.

Das Spiel ist sogar schwerer als Dark Souls, denn da darf man ja wenigstens ausweichen und hat eine Waffe! Dieses Spiel fühlt sich leider absolut unfair an.

Fazit

Ich habe selten auch ein so furchtbar zusammengeschustertes Spiel erlebt. Die Qualität der Synchro ist so unterirdisch, dass es sich anhört, als ob ein nicht Englisch-Muttersprachler versucht einen deutschen Akzent zu imitieren und dabei zu laut ins Mikro atmet. Währenddessen steht man in einer Hütte und hört IMMER das Rauschen von Wellen, als würde man im Meer stehen, unterdessen kommen ab und zu Quietsch-/Schreigeräusche und etwas das sich anhört wie Kindergesang. Dieses Spiel ist ein einziger Unfall und dabei leider nicht einmal lustig, obwohl das andere Quellen behaupten.

Ich gebe offiziell auf.

You died – Du bist tot
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Musikhörerin, Bücherleserin, Lebensmittelverspeiserin, Studierperson, aber am wichtigsten Spieleverzehrerin

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