Dungeon of the Endless – Zwischen Türmen und Monstern 0

Dungeon of the Endless – Zwischen Türmen und Monstern 0

Seit Dezember letzten Jahres ist ein Spiel in der Early Access-Version auf Steam erhältlich, das vom Entwickler als Unfall bezeichnet wird. Doch auch ein ungeplantes Kind kann zum erfolgreichen und liebenswerten Zeitgenossen werden, dessen Gegenwart man nicht mehr missen möchte. So auch »Dungeon of the Endless«: Als Nebenprojekt der großen 4X-Spiele »Endless Space« und »Endless Legend«, dessen Konzept bei einem Abend mit zu viel Bier entstand, entworfen, mauserte es sich über die Zeit zu einem eigenständigen Spiel.
Dungeon of the Endless Logo Art
»Dungeon of the Endless« ist eine Mischung aus Roguelike und Tower Defense, bei der es primär darum geht, eine Gruppe von ehemaligen Insassen eines Gefängnistransporters durch mehrere Etagen eines Dungeons zu bugsieren. Dabei ist der wichtigste Kompagnon der Gruppe ein Kristall, der dafür sorgt, dass man auf die nächste Etage kommt und welcher die Räume des Dungeons mit Energie versorgt. Dies ist wichtig, damit die Räume mit Modulen ausgestattet werden können, die das eigene Überleben erleichtern, und außerdem verhindert das Beleuchten das zufällige Auftauchen von Gegnerschwärmen. Der Kristall muss mit allen Kräften verteidigt werden und ist das Ziel fast aller Monster, auf die man im Laufe des Spiels trifft.

2014-10-27_00001

Dabei läuft »Dungeon of the Endless« als eine Mischung aus Runden- und Echtzeitbewegung ab. Das Spiel selbst steuert sich in Echtzeit und die Figuren bewegen sich sofort. Wird jedoch ein neuer Raum betreten, so vergeht im Hintergrund eine Runde. Das ist vor allem wichtig für die Forschung und das Sammeln von Ressourcen, da dieses nur mit den Runden voranschreitet, sodass der Spieler nicht einfach im ersten Raum stehen bleiben kann, um nach einer Kaffeepause mit einer riesigen Menge an Ressourcen durch die Etage zu sprinten. Das Management der Ressourcen – namentlich Industry, Research, Food und Dust – ist wichtig für das Überleben im Dungeon. So brauchen die Helden Industry um Module in die Räume zu setzen, die der Verteidigung dienen, und Research, um neue Module zu erforschen. Food hingegen ist für Aufleveln und Heilung der Helden sowie für Rekrutierung neuer Begleiter wichtig und Dust wird benötigt, um die einzelnen Räume mit Energie zu versorgen.

2014-10-27_00003Dieses Element des Ressourcen-managements ist die Grundlage für ein bockig schweres Roguelike – wie Roguelikes halt so sind –, bei dem man permanent darauf achten muss, nicht nur die eigenen Helden und den Kristall zu schützen, sondern auch dass genug Ressourcen produziert werden, um am Ende eine ausreichende Verteidigung zu besitzen. Dabei sind Fehler im Management bereits auf der ersten Etage tödlich. Kann man zum entsprechenden Zeitpunkt zwar noch ohne Probleme ohne Verteidigungsmechanismen durchlaufen, so braucht es diese spätestens ab der dritten Etage. Wer also nicht bereits zu Beginn dafür sorgt, dass genug Ressourcen produziert werden, der wird verlieren. Ganz einfach. Dabei ist das Spiel zwar unfassbar schwer, aber die Frustration hält sich in Grenzen, da man sehr schnell merkt, was man falsch gemacht hat. Trotz der Strategie-Komponente beherrscht »Dungeon of the Endless« also die grundlegendsten Elemente von Roguelikes: Es ist fair und durchschaubar.

Co-OpWer will, kann sich den Spaß des ewigen Versagens auch mit bis zu drei Freunden geben. Dabei steuert jeder seinen eigenen Helden und managt seine eigenen Ressourcen. Als ich mit Daniel zusammen versucht habe, einen Weg durch den Dungeon zu finden, stellten wir sehr schnell fest, wie wichtig Absprachen sind, da man sehr schnell aus Versehen zwei Räume gleichzeitig aufmacht und mit der Menge an Gegnern überfordert ist und vielleicht sogar zwei Wellen auslöst. Spätestens dann kann man sein Headset ablegen, sich auf dem Boden in die Fötusposition begeben und weinen. Ärgerlicherweise war es in unserer Version nicht möglich Gegenstände auszutauschen, was blöd ist, wenn man in einen Raum mit Schatzkiste kommt, da der schnellste Held in der Regel auch den Inhalt der Kiste bekommt, aber vielleicht nichts mit einem Schwert anfangen kann. Dies wird hoffentlich noch beseitigt, denn es ist ein wirklich ärgerliches und unnötiges Hindernis.
httpv://www.youtube.com/watch?v=sGJuViaIdfA
»Dungeon of the Endless« ist ziemlich großartig. Es ist bockig schwer, ich habe es häufig genug verflucht und der Koop-Modus war nicht ganz so optimal gelöst, wie wir es uns gewünscht hätten, aber das ist nur eine kleine Randnotiz, denn am Ende bleibt ein mutiges Spiel, das es sehr ansprechend schafft Roguelikes mit Tower Defense zu vereinen und dabei, das am Rande gesagt, auch noch wunderschön ist. Wer also ein bisschen Toleranz für stetiges Neustarten hat, der kaufe sich »Dungeon of the Endless«!

Previous ArticleNext Article
Frederik Wagner (Redaktion) Job: Student im Master of Education für Geschichte und Englisch Auf ZwO Experte für: PC-Spiele aller Art, hauptsächlich aber Sachen aus den Bereichen RPG und Strategie, bevorzugt rundenstrategisch. Die herumstehende Xbox erweitert das Spektrum um reine Konsolentitel. Hier holt sich Freddi Gaming-News: PCGamer.com Mail: fw [at] zockworkorange [dot] com Twitter: Fredelsloh XBLA: - PSN: - Steam: Fredelsloh Erstes Game: Prince of Persia Liebste Games: Baldur’s Gate II, Planescape Torment, Arcanum, Civilization II, Europa Universalis 3 Liebste Persönlichkeit der Branche: Warren Spector Liebste Game-Figur: Minsk und Boo

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert